Kulturhauptstadt lässt Solenaut*innen ins All treiben
Vor dem Thermenhotel in Bad Ischl steht eine große aufblasbare 18-Meter-Kuppel. Der "Dom" ist mit einer Salzwasser-Floatinganlage ausgestattet. In einem flachen Becken mit Rohsole aus Bad Aussee können sich bis zu 24 Personen in Schutzanzügen treiben lassen und sehen in der rund 100 Minuten langen Vorführung Bilder einer Reise durch das All, inklusive Außenblick auf die Erde. Der galaktische Trip erfolgt allerdings auf eigene Gefahr - man muss vorher einen Haftungsausschluss unterschreiben.
Auf der Erde habe man immer einen Horizont vor Augen, erklärte Sinnhofer, das Projekt soll aber ein Gefühl von Schwerelosigkeit und Unendlichkeit vermitteln. Aufgrund des starken Auftriebs entsteht ein Schwebezustand. Hochauflösende 3D-Projektionen von Weltraumbildern an der Decke sollen den Floatenden das Gefühl vermitteln, im All zu schweben.
"Wenn Astronauten zurückkommen auf die Welt, empfinden sie die Schwerkraft anders", das wisse man aus der Weltraumforschung, sagte die künstlerische Leiterin der Kulturhauptstadt, Elisabeth Schweeger. Man erkenne dann, "dass man sich in einer Entität befindet. Diese Empfindung ist uns massiv abhanden gekommen", schilderte sie die Intention. Daher habe man sich für das Projekt entschieden, "wohl wissend, dass es fragil ist". Die Pressepräsentation am Montag hing nämlich am seidenen Faden - in der Nacht war die Klimatisierung ausgefallen. Mit Hochdruck wurde an der Reparatur gearbeitet und am späten Vormittag konnte man die Floating-Erfahrung wieder erleben.
Um die großen Probleme der Erde wie etwa den Klimawandel zu lösen, brauche man auch den Blick von außen auf die Erde, sagte Hanninger. "Richard Branson verlangt 300.000 Euro für einen Weltraumflug", hier wolle man dieses Gefühl auch für normale Menschen erfahrbar machen - der Eintritt kostet je nach Tag und Position im Becken zwischen 35 und 80 Euro.
Dafür bekommt man auch rundherum echtes NASA-Feeling: Beim Hineingehen erhält man von Hanninger und Sinnhofer - sie tragen NASA-Overalls nachempfundene "HASI"-Anzüge - eine Einführung, wie man am besten in das Raumschiff/Solebecken einsteigt, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, und was zu tun ist, wenn Sole in die Augen spritzen sollte. Dann geht es zur Verteilung der Schwimmanzüge - es handelt sich um Überlebensanzüge, wie es sie auch auf Hochseeschiffen gibt. Schließlich legt man sich ins Wasser und lässt sich treiben. Zu erleben ist dieses Schwebeerlebnis noch bis 25. August.
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