Unter anderen hatte der ungarische Premier Viktor Orbán den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, seinen serbischen Amtskollegen Aleksandar Vučić, den Präsidenten der bosnischen Republika Srpska, Milorad Dodik, und auch Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) eingeladen.
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Im Fokus von Erdogans Besuch in Budapest standen die ungarisch-türkischen Beziehungen. Die beiden Länder würden ihre "strategische Partnerschaft" nun auf die nächste Stufe heben wollen, heißt es in einer Meldung der ungarischen Nachrichtenagentur MTI am Montag. Bei einem erneuten Besuch Erdogans in Ungarn solle ein Abkommen unterzeichnet werden, das eine "vorrangige strategische Partnerschaft" begründe und gegenseitige Hilfe in Notsituationen anbieten würde. Der Besuch werde am 18. Dezember stattfinden.
"Unverzichtbare Rolle" der Türkei
Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó betonte die "unverzichtbare Rolle" der Türkei für die Sicherheit der ungarischen Energieversorgung. Ein großer Teil des von Ungarn benötigten Gases wird über die türkische Pipeline Turkish Stream importiert. Die Transitrolle der Türkei werde weiter gestärkt, wenn ein Vertrag über aserbaidschanische Gaslieferungen nach Ungarn in Kraft trete und wenn Turkmenistan beginne, Energie nach Europa zu exportieren, schreibt die MTI.
Zu einem weiteren offiziellen Treffen kam es am Sonntag zwischen Orbán, Erdogan, Vučić, Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew und den Staatschefs von Turkmenistan und Kirgisistan. Dabei habe Serbien Szijjártó zufolge zugesagt, russisches Gas durch die eigene Infrastruktur nach Ungarn zu leiten, sollte die Ukraine den Transport über ihr Gebiet stoppen, schreibt die französische Nachrichtenagentur AFP.
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Auf Einladung Ungarns reiste auch Sebastian Kurz nach Budapest. Ausgangspunkt der Einladung war das internationale Sportevent in der ungarischen Hauptstadt, sagt der Sprecher von Kurz auf APA-Anfrage. Ein weiterer Programmpunkt auf der Reise des Ex-Kanzlers, der vergangenen Freitag wegen Falschaussage im Ibiza-U-Ausschuss angeklagt wurde, waren die Feierlichkeiten zum ungarischen Nationalfeiertag. Diese begeistern jährlich mit dem größten Feuerwerk Europas.
MTI zufolge kam es zwischen Kurz und Orbán zu Gesprächen über die bilateralen Beziehungen und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Der Pressesprecher ergänzt, es sei normal, dass bei Zusammentreffen von Politkern geopolitische Themen besprochen werden. Es habe sich dabei um keine offiziellen Gespräche gehandelt. Bereits am Montag würde Kurz zurück nach Österreich kommen.
Den ungarischen Nationalfeiertag zum Gedenken an den Gründer des mittelalterlichen christlichen ungarischen Staats, König Stephan I., feierten außerdem tausende Gläubige am Sonntag in Budapest. An der Feier am Platz vor der Stephansbasilika nahmen auch Präsidentin Katalin Novák und Vize-Premier Zsolt Semjén teil, berichtet die Kathpress.