APA - Austria Presse Agentur

KV-Verhandlungen starten, Coronakrise belastet Handel

Am Mittwoch starten um 11.00 Uhr die Kollektivvertragsverhandlungen für die 418.000 Angestellten und 15.000 Lehrlinge im Einzel-, Groß- und Kfz-Handel in Österreich. Die Gespräche finden unter schwierigen Vorzeichen statt: Die Coronakrise hat die Handelsbranche höchst unterschiedlich getroffen. Während der Lebensmittelhandel, Elektronikketten, Baumärkte und Einrichtungshäuser Umsatzzuwächse verzeichneten, brachen die Erlöse im Textil-, Schuh- und Kfz-Handel massiv ein.

Die Mitarbeiter des Lebensmittelhandels hielten während des Corona-Lockdowns die Versorgung in Österreich aufrecht und wurden medial als Helden bezeichnet. Die Arbeitnehmervertreter fordern bei den KV-Verhandlungen heuer "zumindest eine Inflationsabgeltung" und eine Corona-Mitarbeiterprämie von Betrieben, die wirtschaftlich gut dastehen. WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik will den Erhalt von Arbeitsplätzen in den Mittelpunkt stellen.

Das kollektivvertragliche Mindestgehalt für Vollzeitangestellte liegt derzeit im alten Handels-Kollektivvertrag bei 1.675 Euro brutto (1.357 Euro netto) pro Monat, im neuen KV macht es 1.714 Euro brutto (1.384 Euro netto) aus. Knapp zwei Drittel der Angestellten im Handel in Österreich sind Frauen, im Einzelhandel liegt der Frauenanteil noch etwas höher. Viele Frauen arbeiten Teilzeit. Beim KV-Abschluss im vergangenen Jahr einigten sich Arbeitgeber und Gewerkschaft auf ein Plus von im Schnitt 2,35 Prozent.