APA - Austria Presse Agentur

Labour legt Regeln für Corbyn-Nachfolge fest

Das Führungsgremium der britischen Labour-Partei hat sich am Montag auf die Regeln für die Nachfolge des scheidenden Parteichefs Jeremy Corbyn geeinigt. Großbritanniens Sozialdemokraten hatten bei der Parlamentswahl im Dezember ein desaströses Ergebnis erreicht und den Konservativen von Premier Boris einen überwältigenden Wahlsieg beschert. Corbyn kündigte daraufhin seinen Rückzug im Frühjahr an.

Das Auswahlverfahren soll bereits am Dienstag beginnen, hieß es in einer Labour-Mitteilung am Montag. Nominierungen werden bis zum 13. Jänner entgegengenommen. Wer neuer Parteichef wird, soll am 4. April bekannt gegeben werden. Erwartet wird eine heftige Auseinandersetzung zwischen dem linken Lager um Noch-Parteichef Corbyn und dem gemäßigten Flügel.

Gute Chancen werden vor allem der wirtschaftspolitischen Sprecherin Rebecca Long-Bailey vom linken Parteiflügel und dem gemäßigten Brexit-Experten Keir Starmer eingeräumt. Beide hatten sich bis Montag jedoch noch nicht öffentlich für die Corbyn-Nachfolge beworben.

Als Außenseiterinnen gelten die Abgeordneten Jess Phillips und Lisa Nandy, die beide bereits ihre Kandidatur angekündigt haben. Für die Bewerbung gelten aber hohe Hürden. Kandidaten müssen dafür die Unterstützung von zehn Prozent der Labour-Abgeordneten und von fünf Prozent der Kreisverbände oder drei parteinahen Organisationen hinter sich bringen.

Gewählt wird der Labour-Chef von den mehr als 500 000 Mitgliedern der Partei und sogenannten Unterstützern. Das sind zum Beispiel die Gewerkschaftsmitglieder.