APA - Austria Presse Agentur

Landau für Ausdehnung des "Corona-Bonus" im Sozialbereich

Caritas-Präsident Michael Landau hat sich am Sonntag erfreut über den für Montag in Wien erwarteten ersten Korridorzug mit rumänischen Kräften für die 24-Stunden-Betreuung Pflegebedürftiger gezeigt. Analog zum für 24-Stunden-Kräfte ermöglichten Bonus von einmalig 500 Euro fordert Landau einen solchen "Corona-Bonus" für alle Pflege- und Betreuungskräfte im Sozialbereich, wie er zur APA sagte.

Anfang April hatten sich Bund und Länder auf eine einheitliche Vorgangsweise für einen Pflege-Bonus für ausländische 24-Stunden-Kräfte geeinigt. Demnach soll allen Betreuern, die an ihren normalen 14-tägigen Turnus zumindest noch vier weitere Wochen in Österreich anhängen, ein einmaliger Bonus von 500 Euro ausbezahlt werden. "Ich würde mir wünschen, dass Bund und Länder diese Wertschätzung allen Mitarbeitern im Sozialbereich zukommen lassen würden", sagte Landau nun am Sonntag zur APA. Es gehe ihm hier um all jene, die in der Betreuung und Pflege von Alten und Pflegebedürftigen tätig sind, sowie um jene, die Menschen mit Behinderungen oder Notleidende wie etwa Obdachlose betreuen.

Zufrieden ist Landau mit der Schaffung der Korridorzüge, mit denen ausländische Betreuungskräfte aus Rumänien die Möglichkeit erhalten, durch Ungarn nach Österreich zu einzureisen. Der erste dieser Züge wird am Montag in Wien-Schwechat erwartet. "Die Maßnahme bringt Entlastung", so der Präsident, der hier seinen Dank an die Regierung richtete. Mit Blick auf die ausländischen Betreuungskräfte fordert Landau auch ein Überdenken der Indexierung der Familienbeihilfe für die Betroffenen. "Denn diese Frauen haben sich in den vergangenen Wochen als Systemerhalterinnen erwiesen."

An die Bundesregierung richtete Landau den Wunsch, die im Regierungsprogramm verankerten Reformen im Pflegebereich trotz der Coronakrise anzugehen. "Ich halte es für wichtig, den Blick wieder nach vorne zu richten." Die Pflege müsse gestärkt werden, denn sie sei "systemrelevant". Alte und pflegebedürftige Menschen müssten "passgenaue Unterstützung" erhalten - etwa mit einer Reform des Pflegegeldes. Auch die pflegenden Angehörigen müssten stärker entlastet werden.

Die Finanzierung müsse nachhaltig gesichert werden, es brauche "vergleichbare Qualität und einen Finanzierungsrahmen vom Bodensee bis zum Neusiedlersee", sprach er die immer wieder geäußerte Forderung nach Vereinheitlichung der je nach Bundesland unterschiedlichen Regelungen an. Auch gehöre der Pflegefonds als zentrales Steuerungselement gestärkt und über das Jahr 2021 hinaus verlängert. Notwendig seien auch Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel im Pflegebereich, betonte Landau.