APA - Austria Presse Agentur

Langes Telefonat von Trump und Putin zu Venezuela

US-Präsident Donald Trump und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin haben am Freitag telefoniert und dabei auch über die Lage in Venezuela gesprochen. Trump twitterte, es sei ein langes und sehr gutes Gespräch gewesen. Es sei um Venezuela, die Ukraine, Nordkorea, Rüstungskontrolle und sogar um die Russland-Ermittlung gegangen.

Nach Darstellung seiner Sprecherin Sarah Sanders telefonierten die beiden Staatschefs etwas mehr als eine Stunde. Auch der Kreml bestätigte das Gespräch, das nach Moskauer Angaben rund eineinhalb Stunden dauerte. Das Telefonat sei auf Initiative der USA zustande gekommen, hieß es. Dabei hätten die beiden Staatschefs vor allem über die Krise in Venezuela gesprochen. Putin habe betont, dass die Venezolaner die Zukunft ihres Landes selbst bestimmen sollten und eine Einmischung von außen dies untergraben würde.

Regierungsvertreter beider Länder hatten sich zuletzt gegenseitig beschuldigt, zu einer Eskalation in dem südamerikanischen Krisenland beizutragen. Russland gehört zu den Staaten, die die Regierung von Nicolás Maduro stützen. Die USA, Deutschland, viele EU-Staaten und mehrere lateinamerikanische Länder haben dagegen den Oppositionsführer und Parlamentspräsidenten Juan Guaidó als rechtmäßigen Übergangspräsidenten anerkannt.

Sanders sagte, Trumps Fokus in dem Gespräch mit Putin habe darauf gelegen, klarzumachen, dass die USA an der Seite des venezolanischen Volkes stünden, und dass Hilfslieferungen in das Land gelangen müssten. Nach Angaben beider Seiten soll es in der kommenden Woche wahrscheinlich ein Treffen zwischen US-Außenminister Mike Pompeo und seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow in Finnland geben.

Sanders sagte auf Nachfrage, Trump und Putin hätten auch kurz über die Erkenntnisse von Sonderermittler Robert Mueller zur Russland-Untersuchung gesprochen. Es sei darum gegangen, dass die Ermittlungen nun vorbei seien und es keine geheimen Absprachen zwischen Trumps Wahlkampflager und Russland gegeben habe, was beide Staatschefs auch schon vor dem Telefonat gewusst hätten. Mueller und sein Team waren auf "zahlreiche" Kontakte zwischen Trumps Wahlkampflager und Vertretern Russlands gestoßen. Beweise für eine Straftat fanden sie aber nicht.

Der Kreml erklärte, Putin habe Trump über sein Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un in der vergangenen Woche informiert, auch die Lage in der Ukraine nach der Präsidentenwahl sei besprochen worden.