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Laut einer Umfrage würde jeder fünfte schwule Mann die FPÖ wählen

Eine Online-Befragung sieht die FPÖ unter schwulen Wählern bei der kommenden Nationalratswahl auf dem dritten Platz.

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Das Institut für qualitative Marktforschung (IFQM) hat im Auftrag der schwulen Unternehmervereinigung NetworkGate eine Umfrage über das Wahlverhalten von schwulen und bisexuellen Männern in Österreich durchgeführt. Dazu wurden rund 1500 Männer, die auf den Plattformen gayboy.at, gaynet.at., rainbow.at und gayguide.at registriert sind, per Email befragt.

Bei der Frage, welcher Partei man bei der Nationalratswahl am 29. September voraussichtlich seine Stimme geben werde, führen die Grünen mit 24 Prozent, die SPÖ kommt auf 22 Prozent – dicht gefolgt von der FPÖ, die 21 Prozent schafft. Dahinter liegen die ÖVP (19 Prozent), NEOS (10 Prozent) sowie die Liste JETZT (2 Prozent).

Das bedeutet, dass jeder fünfte schwule oder bisexuelle Mann in Österreich bei der anstehenden Wahl im September die FPÖ wählen würde – eine Partei, die sich in der Vergangenheit immer wieder klar gegen die Rechte der LGBTIQ-Community in Österreich positioniert hat. Erst im vergangenen Jahr hatte die FPÖ auf den letzten Metern versucht, die Ehe für alle zu verhindern.

FPÖ-Spitzenkandidat Norbert Hofer hatte sich außerdem im Präsidentschaftswahlkampf 2016 über das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare lustig gemacht. "Wie heißt der Papa? Franzi – und wie heißt Mama? Karli. Das kommt nicht so gut an", so Hofer in einer Rede zum damaligen Wahlauftakt.

Gegenüber der "Wiener Zeitung" erklärt der Politikwissenschafter Michael Hunklinger, dass vor allem die Asylpolitik der FPÖ ein Wahlmotiv für schwule Männer sein könnte. Die Partei suggeriere, "gute Schwule gegen böse Ausländer muslimischen Glaubens zu schützen", so Hunklinger.