APA - Austria Presse Agentur

Lebenslange Haft für Todesschützen von Utrecht

Wegen eines Terroranschlags in einer Straßenbahn in den Niederlanden ist ein 38-jähriger Mann zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Ein Gericht in Utrecht befand ihn für schuldig, im März vergangenen Jahres in der niederländischen Stadt aus terroristischen Motiven vier Menschen "kaltblütig" ermordet zu haben.

Damit entsprach das Gericht der Forderung der Staatsanwaltschaft. Frühestens nach 25 Jahren kann eine Überprüfung des Urteils beantragt werden. Der Angeklagte, der bei der Verkündung nicht im Saal war, hatte die Tat gestanden. Der türkischstämmige Mann habe "Entsetzen und Angst" schüren wollen, so der Vorsitzende Richter. Er habe die Tat auch nicht bereut. "Er stand und steht noch voll dahinter." In einem Bekennerschreiben hatte er erklärt: "Ich tue dies für meinen Glauben. Ihr macht Muslime tot und wollt uns unseren Glauben wegnehmen. Aber das wird nicht gelingen." Nach einem psychiatrischen Gutachten leidet er an einer Persönlichkeitsstörung.

Der vorbestrafte Mann hatte am Morgen des 18. März 2019 in einer Straßenbahn das Feuer auf die Passagiere eröffnet. Nach Kamerabildern und Zeugenaussagen schoss er gezielt - auch noch außerhalb der Bahn, auf Menschen, die am Boden lagen. Er floh, konnte aber später gefasst werden. Durch den Anschlag war das öffentliche Leben in Utrecht für Stunden lahmgelegt.