Libanon meldet weitere Tote nach israelischen Angriffen
Bei verschiedenen Angriffen im Nordosten des Landes wurden mindestens zwölf Menschen getötet und 53 verletzt, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte. Unter den Todesopfern waren demnach auch drei Minderjährige.
Bei einem weiteren Angriff auf Majdal Zoun im Süden Landes nahe der israelischen Grenze seien zwei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden. Zwei weitere Menschen seien bei einem Angriff auf ein Auto in Kahale, circa zwölf Kilometer östlich der Hauptstadt Beirut, getötet worden. Dabei seien auch zwei weitere Personen verwundet worden.
Mindestens drei Mitarbeiter von TV-Sendern sind nach Berichten libanesischer Medien zudem ebenfalls bei einem israelischen Angriff getötet worden. Demnach starben ein Kameramann und ein Techniker des pro-iranischen Senders Al-Mayadeen sowie ein Kameramann des zum Hisbollah-Netzwerk gehörenden Senders Al-Manar. Reporter berichteten, das Gästehaus, in dem die Medienmitarbeiter untergebracht waren, sei gezielt angegriffen worden.
Die USA wollen laut US-Außenminister Antony Blinken keine langwierige israelische Militär-Kampagne im Libanon. Zu Beginn der Bemühungen um neue Gespräche über einen Waffenstillstand und ein Geiselabkommen im Gazastreifen am Donnerstag sagte Blinken zudem, er hoffe, dass der Iran eine deutliche Botschaft erhalte, dass jeder weitere Angriff auf Israel seine eigenen Interessen gefährde. Israel hat Vergeltung für einen iranischen Raketenbeschuss am 1. Oktober geschworen.
Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi sieht Möglichkeiten für ein Ende des Konflikts mit der Hisbollah-Miliz im Libanon. "Im Norden (Israels) besteht die Möglichkeit, zu einem klaren Abschluss zu kommen. Wir haben die oberste Befehlskette der Hisbollah gründlich zerschlagen", sagte Halevi in einer Videoerklärung.
Irans oberster geistlicher Führer, Ayatollah Ali Khamenei, bezeichnete die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon unterdessen als "größte Verteidigerin" des Libanon gegen Israel. "Die Hisbollah ist die größte Verteidigerin des Libanon und das stärkste Schutzschild gegen die Gier des zionistischen Regimes, das seit langem auf den Zerfall des Libanon abzielt", erklärte Khamenei am Donnerstag.
Khamenei nahm auch Bezug auf die Tötung von Hashem Safieddine, der als neuer Hisbollah-Chef gehandelt worden war. Am Mittwoch hatte die Hisbollah dessen Tod Anfang Oktober in einem südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut bei einem israelischen Angriff bestätigt. Safieddine wurde als möglicher Nachfolger des bisherigen Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah gehandelt, der Ende September ebenfalls in Beirut getötet worden war.
Die Hisbollah habe "dank des Taktgefühls und des Mutes von Führern wie ihm den Libanon vor der Gefahr des Zerfalls schützen" können, betonte der oberste geistliche Führer des Iran mit Blick auf Safieddine. Am Tag von Khameneis Äußerung fand in der französischen Hauptstadt Paris eine internationale Hilfskonferenz für den Libanon statt. Der libanesische Regierungschef Najib Mikati rief dabei die internationale Gemeinschaft auf, sich für eine "sofortige Waffenruhe" zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon einzusetzen.
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