Linzer Kunstuni feiert ihr 50-Jähriges mit Ausstellung

Die Kunstuni (r.) bringt Linz zum Leuchten
Jenseits der Konventionen - diesmal sind es ästhetische - fühlt sich die Kunstuni Linz wohl. Zum Ausklang ihres Jubiläumsjahres zum 50-jährigen Bestehen lädt ihre ebenso alte Studienrichtung Industrial Design zur Ausstellung "beyond aesthetics" in ihre Dependance splace am Hauptplatz. Geboten werden experimentelle bis praxisnahe Semesterprojekte sowie Abschlussarbeiten ihrer Studierenden. Begleitend erscheint ein dreiteiliges Druckwerk.

Industrial Design vermittelt Fachkompetenzen für die Entwicklung von seriell herstellbaren Designobjekten an der Linzer Kunstuni, hieß es in den Unterlagen zur Pressekonferenz am Donnerstag. So sieht man unter "Freiraum" ein Hausboot von Jakob Bramer und Stefan Ebner, mit dem man auch weite Strecken in wohnlicher Atmosphäre zurücklegen kann. Eine Photovoltaikanlage am Dach unterstützt den hybriden Antrieb. Das "B.Band" von Michael Padaritsch ermöglicht die Beschriftung von Alltagsprodukten für Blinde und Sehbeeinträchtigte. Für Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen hat Sandra Schuschnig "Scoop & Grabbie" als Esshilfe entwickelt. Bereits im Verkauf ist das Schaukelpferd "Ysper" von Sofia Prinz, das auch als Sitzgelegenheit genutzt werden kann.

Die auf Schwerlastregalen mit bedruckten Stoffbahnen basierende Ausstellungsgestaltung stammt von Studierenden unter Leitung von Universitätsprofessorin Elke Bachlmair und Gastprofessor Marek Gut. Die begleitende Publikation enthält im ersten Teil Gespräche mit namhaften Absolventinnen und Absolventen, im zweiten Teil werden Studienprojekte präsentiert, und der dritte Part ist schließlich als Platz für eigene Notizen frei gelassen, in der Einleitung heißt es dazu: "Schlüpfen Sie selbst in die Rolle einer Designerin, eines Designers."

Studienrichtungsleiter Mario Zeppetzauer sieht in Zukunft eine bedeutende Rolle für Industrial Design: "Denn es gilt, für die Gesellschaft Lösungen zu entwickeln, die nicht nur funktional sind, sondern auch ihre Probleme angehen. Dazu sollen diese unsere Umwelt bereichern und unsere Interaktionen positiv gestalten." "Lehrende und Studierende begreifen ihre experimentellen und konzeptionellen Entwürfe als wichtige Beiträge für unsere Zukunft: Da werden Fragen rund um beeinträchtigte Menschen genauso angegangen wie etwa der Einsatz von Photovoltaik - und auch spielerische Momente kommen dabei nie zu kurz", sagte Rektorin Brigitte Hütter.

(S E R V I C E - Ausstellung "beyond aesthetics" der Kunstuni Linz im splace am Hauptplatz, von 16. bis 22.12.2023 und von 2. bis 7.1.2024, jeweils 12 bis 18 Uhr. Eintritt frei. http://www.kunstuni-linz.at)

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