APA - Austria Presse Agentur

Long Covid: Häufig Menschen mittleren Alters mit Multiorgan-Symptomen

ForscherInnen haben herausgefunden, dass Menschen im mittleren Alter an Long Covid erkranken mit durchschnittlich 13 Multiorgan-Symptomen zu kämpfen haben.

In Sachen Long Covid gibt es neue Erkenntnisse durch eine Studie im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojekts "Gesundheit nach COVID-19" unter Federführung von ExpertInnen der Medizinischen Universität Innsbruck und unter Südtiroler Beteiligung.

Überraschend war dabei vor allem, dass Menschen im mittleren und arbeitsfähigen Alter zwischen 35 und 55 Jahren einen akuten Infekt mit durchschnittlich 13 Multiorgan-Symptomen zu Hause durchmachten, hieß es in einer Aussendung.

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Bei dem Infekt handelte es sich häufig um Beschwerden in den Bereichen Herz, Lunge und Bauch. Unter anderem die Anzahl der akuten Symptome kristallisierten sich schließlich als Risikofaktoren für eine verzögerte Genesung heraus, wobei Männer ein um 35 bis 55 Prozent vermindertes Risiko für Long Covid hatten, berichtete Studienleiterin Judith Löffler-Ragg von der Univ.-Klinik für Innere Medizin II.

Auch andere internationale Studien würden belegen, dass von Long Covid mehrheitlich Frauen betroffen sind, wenngleich sie ein geringeres Risiko für einen schweren akuten Verlauf und eine niedrigere Hospitalisierungsrate hätten.

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Die Studie, über deren Ergebnisse im Fachjournal "Clinical Infectious Diseases" berichtet wurde, fußt auf einer zwischen September 2020 und Juli 2021 durchgeführten Online-Umfrage. An der vom Land Tirol geförderten Online-Befragung beteiligten sich bisher insgesamt 2.065 TirolerInnen und 1.075 SüdtirolerInnen.

In die aktuelle Auswertung seien aber ausschließlich die Angaben jener Befragten einbezogen worden, die nicht im Krankenhaus behandelt werden mussten und 28 Tage oder länger nach dem Infekt noch Symptome hatten, wurde betont. "Nahezu die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gab an, dass die Symptome über 28 Tage hinaus fortbestanden," so Löffler-Ragg, die in diesem Zusammenhang auf eine mögliche Verzerrung durch Studienteilnehmer mit erhöhtem Leidensdruck hinwies.