APA - Austria Presse Agentur

Lufthansa nimmt wichtige Hürde zur Rettung

Nach harten Verhandlungen zwischen Brüssel und Berlin hat das Rettungspaket für die schwer angeschlagene Lufthansa eine wichtige Hürde genommen. Die deutsche Bundesregierung und die EU-Kommission einigten sich auf Auflagen für die Kapitalspritze, denen der Lufthansa-Vorstand zustimmte. Demnach muss die Airline an ihren wichtigsten Flughäfen Frankfurt und München Start- und Landerechte abgeben.

Die Einigung ist nur ein Zwischenschritt. Aufsichtsrat und Aktionäre müssen beraten, und die förmliche Genehmigung aus Brüssel steht noch aus. Erste Reaktionen fielen am Samstag verhalten aus. Der Chef der CDU/CSU-Abgeordneten im Europaparlament, Daniel Caspary, kritisierte die Linie von EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, die die Auflagen für die Lufthansa verlangt hatte. "Wie schon bei der verhinderten Fusion der Zugsparte von Siemens und Alstom gilt bei den Lufthansa-Vorgaben: Die wesentlichen Wettbewerber sitzen außerhalb Europas, und die können sich jetzt ins Fäustchen lachen", erklärte Caspary der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. "Sie schadet damit der europäischen Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig."

Der Grünen-Europaabgeordnete Rasmus Andresen lobte hingegen, dass der Kompromiss fairen Wettbewerb zwischen den Fluggesellschaften sichere. "Wir würden uns aber sowohl von der Bundesregierung wie EU-Kommission verbindliche Klimaauflagen wünschen", fügte Andresen hinzu.