Tanner lässt für Saab-Nachfolge Ankauf von M-346 Jets prüfen
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) beauftragte am Dienstag die Generaldirektion Präsidium, die Anschaffung von Jet-Trainern des Typs M-346 der Firma Leonardo zu prüfen. Das italienische Verteidigungsministerium hatte zuvor ein Angebot für eine Beschaffungskooperation unterbreitet. Eine finale Typenentscheidung ist es aber noch keine.
Das Angebot ihres italienischen Amtskollegen bezeichnete Tanner im Gespräch mit der APA als "interessant". Auch vom Zeitrahmen sei man nun "gar nicht so weit weg". Tanner zeigte sich zuversichtlich, dass "noch in diesem Jahr" die Prüfung des Angebots abgeschlossen werden könne.
Das italienische Verteidigungsministerium, das selbst Jet-Trainer anschaffen möchte, habe diese Kooperation angeboten. Sie habe zum einen die Generaldirektion Präsidium beauftragt, die konkreten Voraussetzungen für eine gemeinsame Beschaffungskooperation rechtlich zu prüfen, und zum anderen dem Generalstab den Auftrag erteilt, bei Vorliegen aller Voraussetzungen Gespräche mit Italien aufzunehmen. Darüber hinaus hat Tanner eine begleitende Kontrolle der Vergabe angeordnet, um alle Compliance-Vorschriften zu wahren, was die interne Revision übernehmen werde.
Wie viele Exemplare angeschafft werden sollen, sei Gegenstand von Verhandlungen. Im Aufbauplan sind aber zwölf Stück vorgesehen.
Tanner dankte ihrem Amtskollegen, Verteidigungsminister Guido Crosetto, und versprach eine "rasche Prüfung". "Gemeinsame Beschaffungskooperationen haben sich in den letzten Jahren meiner Amtszeit als hervorragendes, transparentes und friktionsfreies Instrument zur Beschaffung von Rüstungsgütern erwiesen", betonte Tanner und führte etwa die Beschaffung der Leonardo AW-169 Hubschrauber oder des Transportfliegers Embraer C-390 an.
Weil die Saab 105 Jets altersbedingt ausgeschieden werden mussten, gab das Bundesheer sein Zwei-Flotten-System auf. Seitdem hat sich die Ausbildung der Eurofighter-Piloten komplett vom Inland ins Ausland verlagert, was kostenintensiv ist. 2022 ordnete Tanner die Prüfung des Kaufs neuer Jet-Trainer an. Neben Ausbildungsaufgaben sollen diese auch Aufgaben in der Luftraumüberwachung bzw. der Luftverteidigung wahrnehmen und somit bewaffnet werden können.
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