APA - Austria Presse Agentur

Mädchenleiche in Paris - Justiz ermittelt gegen 24-Jährige

Nach der Entdeckung einer Mädchenleiche in einer Plastikbox in Paris ermittelt die französische Justiz wegen Totschlags, Vergewaltigung und Folter gegen zwei Verdächtige. Als mutmaßliche Täterin gelte eine 24 Jahre alte Frau, die am Samstag früh in einem Pariser Vorort festgenommen worden war und psychisch krank sein soll, hieß es am Montag in Justizkreisen. Sie sei auf Bildern einer Überwachungskamera im Wohnhaus des Mädchens zu sehen gewesen.

Ein 43 Jahre alter Mann steht im Verdacht, die mutmaßliche Täterin beherbergt zu haben. Die Staatsanwaltschaft beantragte für die beiden Untersuchungshaft sowie die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wegen Mord, Vergewaltigung und Folter.

Ein Obdachloser hatte die mit Tüchern bedeckt Leiche des Mädchens am Freitagabend in einer Plastikbox im Hof des Wohnhauses ihrer Familie gefunden. Laut der Autopsie erstickte das Mädchen. Sie hatte zudem große Wunden am Hals.

Die Polizei hatte zunächst sechs Menschen in Gewahrsam genommen, vier von ihnen wurden später freigelassen. Die Eltern der Zwölfjährigen hatten das Verschwinden ihrer Tochter und die Anwesenheit der nun mordverdächtigen jungen Frau in ihrem Haus der Polizei gemeldet.

Vor dem zehnstöckigen Wohnhaus im 19. Pariser Arrondissement zündeten Menschen Kerzen an und legten Blumen und Karten nieder. Eine Mutter aus der Nachbarschaft sagte, sie habe Angst, ihre Kinder in dem Viertel alleine auf die Straße zu lassen. Andere Eltern wollen ihre Kinder nicht mehr allein in die Schule gehen lassen. Für die Schülerinnen und Schüler der Schule des Mädchens wurde eine psychologische Betreuung eingerichtet.