APA - Austria Presse Agentur

Magna Steyr will "grünes" E-Auto bauen

Magna Steyr in Graz hat einen Vorvertrag mit dem kalifornischen Autobauer Fisker Inc. zur möglichen Produktion eines batterieelektrischen Luxus-SUV ("Fisker Ocean") unterzeichnet. Das Fahrzeug soll mit zahlreichen nachhaltigen Materialien gebaut werden und weniger als 40.000 Euro kosten. Graz sei im Rennen mit Standorten in USA bzw. China.

Das berichtet der "Kurier" in der Donnerstagausgabe. Magna bestätigte der Zeitung, dass es ein "Memorandum of Understandig", gibt, der Vertrag bestätige das beiderseitige Interesse.

Noch, so der Bericht, sei nicht sicher, dass Fisker in Graz vom Band laufen wird: Reuters schrieb, dass Fisker auch mögliche Produktionsstandorte in China und den USA evaluiere. Die Steirer hoffen aber, im globalen Wettbewerb als Standort zu punkten.

Sofern alles klappt, könnte ab 2022 bei Magna Steyr in Graz der Fisker Ocean produziert werden. Das E-Auto mit "grünem" Label soll "vegan" sein - ohne Tierleder, das Plastik stammt aus recycelten Kunststoffen aus den Ozeanen, daher der Name. PV-Zellen am Dach sollen die Batterie zusätzlich laden. Reichweite: knapp 500 km.

Geplant wurde das Auto von dem dänischen, in Kalifornien lebenden Autodesigner Henrik Fisker. Er war an der Produktion etwa des BMW Z8, des Aston Martin DB9 und des V8 Vantage beteiligt. Seit 15 Jahren versuche er nun mit seiner eigenen Firma von Verbrennerautos weg-, hin zu Elektroautos zu kommen, bisher allerdings lief laut "Kurier" kein einziges Fisker-Serienauto vom Band. Seine Prototypen begeisterten aber die Fachwelt - und offenbar Geldgeber. Der Marktwert seiner Firma wird auf 2,9 Mrd. Dollar (knapp 2,5 Mrd. Euro) beziffert.

Im Rennen um den Bau muss Graz mit Standorten in Texas oder Südchina mithalten, wo Steuererbefreiungen und Cash-Förderungen in Schubladen warten. Nach Worten von Herbert Paierl - 1996 bis 2004 steirischer Wirtschaftslandesrat in der Steiermark und ein Initiator des steirischen Autoclusters ACstyria - sieht hierzulande die Politik auf Förderebene durch europäische Regeln limitiert. Genehmigungen und Administration wären indes einfacher als etwa in Nordamerika. Auch aus dem Büro der nun zuständigen Landesrätin Barbara Eibinger-Miedel wird ebenfalls der One-Stop-Shop in der Verwaltung hervorgehoben, der sich um alles kümmere. Man könne zwar mit keinen steuerlichen Erleichterungen aufwarten, aber mit ausgebildeten Fachkräften und Kooperationen mit großen Forschungseinrichtungen. Zudem würden nur in der Steiermark von Bund und Land rund 800 Mio. Euro jährlich für F&E zur Verfügung gestellt.