APA - Austria Presse Agentur

Erste der in Mali verletzten Bundeswehr-Soldaten zurück

Nach dem Anschlag auf UNO-Kräfte in Mali sind die ersten der zwölf verletzten Bundeswehr-Soldaten in Deutschland gelandet.

Ihr Zustand sei stabil, und sie würden nun im Bundeswehrkrankenhaus Koblenz versorgt, teilte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am Samstag auf Twitter mit. Die noch vor Ort verbliebenen verletzten Soldaten sollen mit einem zweiten Flugzeug ebenfalls zeitnah zur weiteren medizinischen Behandlung nach Deutschland geflogen werden. Das medizinische Transportflugzeug des Typs Airbus A400M der Luftwaffe mit drei Schwerverletzten landete am Nachmittag nach fünf Stunden und 45 Minuten Flugzeit am Flughafen Köln-Wahn. Die Maschine war in der Früh zur Abholung der Soldaten im malischen Gao gelandet.

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Die Soldaten waren am Freitag rund 180 Kilometer nordöstlich von Gao bei einem Selbstmordanschlag verletzt worden. Neben den zwölf verletzten Deutschen seien noch drei weitere UNO-Soldaten verletzt worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus UNO-Kreisen. Nach Angaben des belgischen Verteidigungsministeriums ist ein belgischer Soldat unter den Verletzten.

Die mit rund 13.000 Soldaten besetzte Minusma-Mission - davon bis zu 1.100 Bundeswehrsoldaten - ist ebenso wie die malischen und französischen Streitkräfte regelmäßig Ziel von Angriffen. Es ist die tödlichste UNO-Mission der Welt. Bei einem weiteren Angriff waren am Freitag im Zentrum des westafrikanischen Krisenlandes sechs malische Soldaten getötet worden. Der Anschlag ereignete sich nach Armeeangaben auf einem militärischen Außenposten im Dorf Boni.

Die politische Situation in Mali ist seit 2012 von zunehmender Instabilität geprägt. Die meist islamistisch motivierte Gewalt hat in den vergangenen Jahren auch die benachbarten Länder in der Sahel-Zone erreicht. Tausende Soldaten und Zivilisten wurden in der Krisenregion getötet, Hunderttausende mussten aus ihrer Heimat fliehen. Die Lage in dem Land gilt unter Beobachtern als "besorgniserregend".

Jihadisten und regionale Milizen machen sich eine mangelnde Präsenz des Staates zunutze. Es wird befürchtet, dass sie sich weiter in rechtsfreien Räumen ausbreiten - vor allem nachdem es in Mali im Mai den zweiten Umsturz der Regierung binnen eines Jahres gegeben hatte.