APA - Austria Presse Agentur

Malis Militärjunta berät mit Opposition über Zivilregierung

Nach dem Putsch in Mali hat die Militärjunta erste Gespräche mit der Opposition über die Rückkehr zu einer zivilen Regierung geführt. Der Anführer der Militärjunta, Assimi Goita, nahm am Samstag nicht an der ersten Gesprächsrunde in der Hauptstadt Bamako teil, wie aus Militärkreisen verlautete. Sein Vize Malick Diaw sagte, seit dem 18. August werde an einer "neuen Geschichte" für Mali geschrieben.

Soldaten der malischen Armee hatten am 18. August einen Militärstützpunkt nahe Bamako besetzt und Präsident Ibrahim Boubacar Keita gefangen genommen. Dieser verkündete nach seiner Festnahme und unter dem Druck der Militärs seinen sofortigen Rücktritt und die Auflösung des Parlaments.

Auch die Oppositionsbewegung 5. Juni wurde zu den Gesprächen mit der Militärjunta eingeladen. Diese hatte vor dem Putsch den Rücktritt von Präsident Keita gefordert und immer wieder Massenproteste gegen ihn organisiert. Die Oppositionsbewegung fordert nun von der Junta, ihr eine Rolle beim Übergang zu einer Zivilregierung zu geben.

Keita stand schon seit geraumer Zeit unter Druck, weil es ihm unter anderem nicht gelungen war, die seit 2012 andauernden Angriffe von Islamisten vor allem im Norden des Landes unter Kontrolle zu bringen. Vertreter des Ex-Rebellenbündnisses CMA, in dem mehrere Tuareg-Rebellengruppen zusammengeschlossen waren, nahmen nicht an den Gesprächen am Samstag teil.