Mariendom in Linz wird 100 Jahre

Der Linzer Mariendom ist zwei Meter niedriger als der Stephansdom
Rund um den 1. Mai feiert der Mariendom in Linz 100-jähriges Bestehen. Er ist mit 5.851 Quadratmetern Österreichs größte Kirche. Dass sie nicht auch die höchste ist, diese "Spekulationen" räumte die Erzdiözese Wien 2018 aus der Welt. So teilte sie mit, dass der Turm in Linz - wie beim Bau vorgeschrieben - laut einer Neuvermessung im Zuge der Sanierung mit 134,69 Metern knapp zwei Meter niedriger sei als das Wiener Wahrzeichen. Der Feierlaune in Linz tut dies keinen Abbruch.

Am Sonntag, 28. April, feiert Bischof Manfred Scheuer den Festgottesdienst zum 100-jährigen Jubiläum mit der Messe in d-Moll von Anton Bruckner. Bischof Franz Joseph Rudigier hatte am 1. Mai 1862 den Grundstein für den Mariendom gelegt. Nach 62-jähriger Bauzeit wurde das seinerzeitige größte Bauvorhaben Europas am 29. April 1924 geweiht. Der neugotische Dom sei "als Bischofskirche ein wesentlicher Kristallisationspunkt" der Katholischen Kirche in Oberösterreich, heißt es von der Diözese. "Er ist ein wichtiger liturgischer Raum, ein Ort der Spiritualität, aber auch ein wesentliches Kunst- und Kulturdenkmal für unser Bundesland".

In der Festschrift verfasste auch Kabarettist Günther Lainer einen Beitrag. Er war viel Jahre Ministrant im "Neuen Dom", wie das Gotteshaus in Linz auch genannt wird. Über die Bedeutung des Wortes "neu" geht er in seinem Beitrag ein: "So wie der Dom ständig renoviert wird, sollte sich auch die Kirche erneuern", ruft er sie auf, "zu den und in die neuen Themen" hineinzugehen.

Mit der Turmrenovierung des Doms wurde von dessen Spitze 2019 aus der Kugel des Kreuzes die "Zeitkapsel" herabgeholt und geöffnet. Darin sind diverse Dinge deponiert, die an den Bau erinnern oder Unheil von der Kathedrale abwenden sollen. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten wurde die Zeitkapsel "aktualisiert". Zu den bereits eingelegten Dokumenten und Reliquien kamen 2021 neue Zeitzeugnisse hinzu - darunter neben einem 3-D-Druck der Heiligen Familie auch eine FFP2-Maske, die spätere Generationen an die Pandemie erinnern soll. Die gesamte Renovierung des Gotteshauses soll 2030 abgeschlossen sein und schätzungsweise 14 Millionen Euro kosten.

Auftakt des heurigen Geburtstagswochenendes macht am Samstag ein Tag des offenen Doms. Eröffnet wird dann auch das neue Domcenter. Der gläserne "Willkommensraum" soll künftig als "Infodrehscheibe, Empfangsbereich für Veranstaltungen im Dom und am Domplatz" dienen.

(S E R V I C E - Infos zum Jubiläum unter www.100jahremariendom.at)

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