APA - Austria Presse Agentur

Markgräfliches Opernhaus in Bayreuth bekommt ein Museum

Das berühmte Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth bekommt ein eigenes Museum und Welterbezentrum: Es entsteht gerade im benachbarten Komödien- und Redoutenhaus, das noch bis April 2023 umgebaut wird. Künftig erfährt man dort Wissenswertes über die barocke Theater- und Opernkultur. Der Umbau soll im April 2023 abgeschlossen sein.

Die künftige Dauerausstellung soll unter anderem die barocke Theater- und Opernkultur unter Markgräfin Wilhelmine (1709-1758) zeigen, die den Bau des Opernhauses in Auftrag gab. Zudem wird das Welterbe-Informationszentrum dort eingerichtet. Teil des Museums sollen zahlreiche interaktive Stationen sein. Einer der Höhepunkte sei die Rekonstruktion einer barocken Bühne im Maßstab 1:4. Dabei könnten die Besucher Teile der Bühnentechnik wie etwa den Vorhang oder den Antrieb der Kulissen selbst ausprobieren, hieß es bei einem Pressetermin.

Das Markgräfliche Komödien- und Redoutenhaus gehört zum Gebäudeensemble des Markgräflichen Opernhauses, das seit 2012 Unesco-Weltkulturerbe ist. Seit 2019 wird das Redoutenhaus umgebaut. Nach Angaben des Finanz- und Heimatministeriums investiert die Bayerische Staatsregierung 12,9 Millionen Euro in den Umbau des Redoutenhauses und weitere drei Millionen in die Ausstattung des Museums. Das Markgräfliche Opernhaus selbst war von 2012 - kurz nach der Ernennung zum Weltkulturerbe - bis 2018 renoviert worden.

Das Markgräfliche Opernhaus entstand ab 1744 in vier Jahren Bauzeit. Es gehört zu den wenigen in Europa erhaltenen Theaterbauten des 18. Jahrhunderts und fällt mit einer reich verzierten Innenausstattung sowie mit der historischen Bühnentechnik auf. Anders als viele historische Aufführungsstätten wurde das Bayreuther Haus nicht von Bränden oder Krieg zerstört und auch nicht maßgeblich umgestaltet. Mit dem Markgräflichen Opernhaus und dem Richard-Wagner-Festspielhaus verfügt Bayreuth, das nur knapp 75.000 Einwohner hat, über zwei weltberühmte Opernhäuser.