APA - Austria Presse Agentur

Masken- und Testpflicht in 13 Vorarlberger Gemeinden

Das Land Vorarlberg hat nach vielstündigen Gesprächen mit Bürgermeistern eine Masken- und Testpflicht in bestimmten Zonen in zwölf Gemeinden im Bregenzerwald sowie in Lustenau verordnet.

Die Verordnung tritt ab morgen, Dienstag, 0.00 Uhr, in Kraft, die Masken- und Testpflicht wird für eine Woche gelten. Verlängert wurde die Ausreisetestpflicht aus dem Bregenzerwald, und zwar um eine Woche bis ebenfalls 4. Mai. In diesen Zonen - meist rund um die Ortszentren - müssen alle dort anwesenden Personen eine Maske tragen und einen aktuellen, negativen Coronatest bei sich haben. Im Bregenzerwald sind die Gemeinden Alberschwende, Andelsbuch, Bezau, Bizau, Egg, Hittisau, Krumbach, Lingenau, Mellau, Reuthe, Riefensberg und Schwarzenberg betroffen. Die Ausarbeitung der Zonen für diese Gemeinden war am frühen Montagabend noch im Gang, diesbezügliche Pläne waren noch nicht veröffentlicht. In Lustenau wird es zwei solcher Zonen geben, und zwar rund um das Rathaus und den Sportpark.

Darüber hinaus werden die Oberstufenklassen im Bregenzerwald und in Lustenau ab morgen wieder im Distance-Learning geführt. Davon ausgenommen sind Maturaklassen.

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Für die Talschaft Bregenzerwald mit rund 32.000 Einwohnern gilt seit 20. April eine Ausreisetestpflicht. Das Infektionsgeschehen hat sich dadurch aber nicht abgeschwächt, im Gegenteil: Bis Sonntagabend waren im Bregenzerwald 316 Corona-Infektionen bekannt, deutlich mehr als zu Beginn der Ausreisetestpflicht. Die meisten Infizierten wurden in Schwarzenberg (47), Egg (45), Andelsbuch (43), Bezau (31) und Lingenau (27) verzeichnet, aber auch in anderen Gemeinden - Krumbach (17), Schoppernau (14) oder Mellau (11) - gab es vergleichsweise viele Infektionen. In manchen dieser Orte stieg die Sieben-Tages-Inzidenz über die 1.000er-Marke. Bei 64 der 316 Infizierten handelte es sich um Minderjährige.

Ähnlich präsentierte sich die Lage in Lustenau, das mit knapp 24.000 Einwohnern Österreichs größte Marktgemeinde ist. Auch dort nahmen die Fallzahlen zuletzt stark zu. In einer Woche kamen 80 Ansteckungen hinzu, damit waren am Montagvormittag 145 Fälle vermerkt. Auch in Lustenau war der Anteil der Minderjährigen mit 80 hoch. Ausgangspunkt für die Häufung der Corona-Infektionen in Lustenau soll ein großer Cluster in einer Spielgruppe gewesen sein.

Keine Auswirkungen haben die stark angestiegenen Infektionszahlen vorerst auf die Fortführung der Modellregion Vorarlberg. Die Landesregierung betont immer wieder, daran festhalten zu wollen, solange die Intensivkapazitäten nicht an ihre Grenzen stoßen. In dieser Haltung unterstützt wurde Vorarlberg am Montag von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Er bewertete die Entwicklung in Vorarlberg als "sehr, sehr positiv". Er hätte sich einen wesentlich schnelleren Anstieg der Infektionszahlen erwartet, sagte er. Gesundheitsexperte Armin Fidler betonte ebenfalls, dass die angestiegenen Infektionszahlen nicht auf die Öffnungsschritte im März zurückzuführen seien. Die nun im Bregenzerwald und Lustenau verschärften Maßnahmen hieß Fidler gut. Es handle sich dabei nicht um Experimente, sondern um Vorgehensweisen, wie sie in anderen Ländern wie etwa Deutschland längst gehandhabt würden.