Massentests: Gesundheitsministerium prüft "Anreizsysteme"
In anderen Bundesländern sieht es zum Teil nicht viel besser aus. Medienberichten zufolge denkt der Bund über "Goodies" bei zukünftigen Massentests nach, um mehr Leute in die Teststraßen zu locken. Laut "Kurier" wird eine Belohnung von 50 Euro kolportiert. Aus dem Gesundheitsministerium hieß es dazu am Sonntagnachmittag auf APA-Anfrage, "Anreizsysteme" würden geprüft. Konkreteres war dem "Kurier" (Sonntag-Ausgabe) zu entnehmen, wo eine Belohnung von 50 Euro kolportiert wurde. "Österreich" zitierte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) mit der Aussage, bei den nächsten Massentests ab 8. Jänner könnten sich Bewohner von Gebieten mit einer besonders hohen Sieben-Tages-Inzidenz von einer Quarantäne "freitesten".
NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker äußerte sich ablehnend zu solchen Anreizen. "Eine Pandemie bekommt man nicht mit Zuckerbrot und Peitsche und einer Gutsherrenpolitik nach dem Motto ,Böse Untertanen gehören bestraft, die braven belohnt' in den Griff. Eine Pandemie erfordert einen gut durchdachten Plan und vor allem Kommunikation auf Augenhöhe", sagt Loacker entgegen. Es sei nicht zielführend, Menschen mit Geschenken zum nächsten Massentest zu locken. Ziel müsse es sein, die Bevölkerung dazu zu bringen, weniger Leute zu treffen, Räume regelmäßig zu lüften, konsequent Maske zu tragen und Abstand zu halten.
Den Sonntag mitberücksichtigt wird die Teilnehmerquoten somit nur bei etwas über zehn Prozent der Wiener Gesamtbevölkerung von knapp zwei Millionen Einwohnern liegen. In anderen Bundesländern schaut es mit der Teilnahme etwas besser aus, auch wenn man weit von einer Durchtestung der Bevölkerung entfernt ist. In Niederösterreich sind bis Sonntagnachmittag 668 positive Antigentests gezählt worden. Das entspricht einer Rate von 0,14 Prozent. Insgesamt 467.702 Personen ließen sich nach vorläufigem Stand der Auswertung am Wochenende einen Abstrich entnehmen, Die Teilnahmequote beträgt rund 30,8 Prozent. Tests wurden im Bundesland bis 18.00 Uhr durchgeführt.
Bis Sonntag, 13.20 Uhr, haben sich in Kärnten 94.000 Menschen bei den Massentests auf eine Corona-Infektion untersuchen lassen. Das sind 16,7 Prozent der berechtigten Gesamtbevölkerung. Wie der Landespressedienst bekannt gab, fielen davon 481 Tests positiv aus, das entspricht einer Positivrate von 0,51 Prozent. Der Sonntag war der dritte und vorerst letzte Tag der Massentests in Kärnten. Die positiven Ergebnisse werden noch mittels PCR-Test überprüft.
Im Burgenland haben bisher rund 19 Prozent der Berechtigten teilgenommen. 71 Antigen-Schnelltests, das sind 0,11 Prozent, fielen positiv aus. Die Tests laufen noch bis Dienstag.
Das Land Oberösterreich wird ebenso wie Tirol vor den Weihnachtsfeiertagen weiterhin kostenlose Antigen-Schnelltests anbieten. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP) haben den Krisenstab mit der Erarbeitung eines Konzepts beauftragt, teilte das Land am Sonntagnachmittag in einer Aussendung mit. In Oberösterreich laufen die vom Bund veranlassten Massentests noch bis Montag.
Seit Beginn der Massentests in Oberösterreich haben sich mit Stand Sonntagnachmittag insgesamt 272.700 von 1,2 Millionen infrage kommenden Personen testen lassen. Bisher wurden 1.026 positive Ergebnisse bei dem Screening entdeckt. Das entspricht einer Rate von 0,38 Prozent.
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