APA - Austria Presse Agentur

Mauerkünstler Avignon will sich erneuernde East Side Gallery

Der Street-Art-Künstler Jim Avignon macht sich für eine Zukunft des Touristenmagneten East Side Gallery in Berlin mit jährlich wechselnden Kunstwerken stark. "Persönlich würde ich mir wünschen, dass die Mauer als solche stehen bleibt, vielleicht in Verbindung mit einem Museum, aber kuratiert jedes Jahr neu an Künstler gegeben wird, die dort für ein Jahr Arbeiten ausstellen", sagte er zur dpa.

"Es gibt so viele Problempunkte in der Welt, die Welt ist in so einer Krise, über die Künstler an diesem populären Ort sich äußern könnten", sagte der Berliner, der das berühmte Mauerstück 1990 selbst mit gestaltet hat. Es sei "verschenkt und schade", wenn das gestaltete Werk "mit diesen zum Teil ja auch sehr kitschigen und banalen Motiven auf ewig so bestehen bleibt". 2013 löste Avignon Kritik aus, weil er sein Bild auf einem Stück der ehemaligen Mauer übermalt und nicht wie andere Künstler nur restauriert hatte.

Der längste noch erhaltene Mauerabschnitt der alten Grenze zwischen Ost- und West-Berlin steht unter Denkmalschutz. Die East Side Gallery an der Spree lockt jährlich Millionen Touristen, sie gilt als längste Galerie unter freiem Himmel. 118 Künstler aus 21 Ländern hatten die Mauer im Frühjahr 1990 umgestaltet. Seit 2018 ist die Stiftung Berliner Mauer auch für die East Side Gallery verantwortlich.