Mehr als 35 Tote nach Angriffen auf Dörfer im Kongo

Unruhen im Kongo halten an
Im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind bei Angriffen auf eine Gruppe von Dörfern Bewohnern zufolge mindestens 35 Zivilisten getötet worden. Bewaffnete Männer hätten zahlreiche Menschen kurzerhand hingerichtet und Häuser in Brand gesteckt, erklärte der Vorsteher der betroffenen Dörfer in der Provinz Ituri, Jean Vianney, am Dienstag. Viele Opfer seien in ihren Häusern verbrannt, es gebe auch Verletzte. Der Überfall sei am Montagabend verübt worden.

Soldaten des Landes sowie UNO-Friedenstruppen, die rund drei Kilometer entfernt stationiert seien, hätten nicht eingegriffen. Das Militär und die UNO-Friedensmission Monusco reagierten zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

Vianney machte Kämpfer der Miliz Codeco für den Überfall verantwortlich. Sie ist eine von zahlreichen bewaffneten Gruppen, die in der Region um Land und den Zugang zu Rohstoffen kämpfen. Codeco ist in der Vergangenheit von den UN für Angriffe verantwortlich gemacht worden, bei denen es sich um Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit handeln könnte. Darunter waren Attacken auf die Bevölkerungsgruppe der Hema, die nach Angaben von Vianney auch dieses Mal Ziel des Angriffs war.

Die UN warnten unlängst vor einer Ausweitung des Konflikts im Osten der Demokratischen Republik Kongo, nachdem dort die Rebellengruppe M23 Ende Jćnner die Millionenstadt Goma nach heftigen Kämpfen erobert hatte. Die Regierung in Kinshasa beschuldigt das benachbarte Ruanda, die M23 zur Plünderung wertvoller Mineralvorkommen einzusetzen. Ruanda erklärte dagegen, es verteidige sich und die Volksgruppe der Tutsi.

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