Mehr als 50 Verletzte bei neuen Zusammenstößen in Jerusalem

Gewaltsame Auseinandersetzungen in Jerusalem
Bei neuen gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischen Polizisten in Jerusalem sind am Samstagabend nach Angaben von Rettungskräften mehr als 50 Menschen verletzt worden. "Wir zählen bisher 53 Verletzte", sagte ein Sprecher des palästinensischen Roten Halbmonds. Bereits am Abend zuvor hatte es Zusammenstöße auf dem Tempelberg und in anderen Teilen Ost-Jerusalems gegeben, bei denen mehr als 200 Menschen verletzt worden waren.

Zu den neuen Zusammenstößen kam es in der Altstadt von Jerusalem und im Ost-Jerusalemer Stadtteil Scheich Dscharrah. Dort gingen erneut Palästinenser auf die Straße, um gegen drohende Zwangsräumungen zu protestieren, und warfen mit Steinen in Richtung israelischer Sicherheitskräfte, zündeten Feuer an und zerstörten Barrikaden, die den Zugang zur Altstadt versperren sollten. Die Polizei setzte berittene Einsatzkräfte, Wasserkanonen und Blendgranaten ein.

Auf dem Tempelberg blieb es am Samstagabend ruhig, dort beteten muslimische Gläubige nach dem abendlichen Fastenbrechen ohne Zwischenfälle.

Derzeit gibt es unter anderem wegen drohender Zwangsräumungen für palästinensische Familien im von Israel annektierten Ost-Jerusalem massive Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern. Seit einigen Tagen kommt es deswegen täglich zu teils gewaltsamen Protesten.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete Israel nach den schweren Zusammenstößen als "Terror-Staat". Er rief am Samstag in Istanbul alle muslimischen Staaten und die internationale Gemeinschaft dazu auf, wirksame Schritte gegen Israel einzuleiten. "Das grausame Israel, der Terror-Staat Israel greift gnadenlos und unmoralisch Muslime in Jerusalem an."

Die Türkei habe die UN, die Organisation für islamische Zusammenarbeit und andere Organisation dazu aufgefordert, aktiv zu werden. Vor der israelischen Botschaft in Ankara hatten bereits am Freitagabend Hunderte gegen das Vorgehen der Sicherheitskräfte in Jerusalem protestiert.

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