APA - Austria Presse Agentur

Mehr Frauen in polizeilichen Führungsfunktionen angestrebt

Seit 30 Jahren werden Frauen in den uniformierten Exekutivdienst aufgenommen. 20 Prozent der Polizisten sind mit Stand 1. Februar weiblich (6.576 Beamtinnen). 1995 lag der Frauenanteil noch bei 4,69 Prozent (1.254 Polizistinnen), hieß es aus dem Innenministerium. Derzeit gibt es nur eine Landespolizeidirektorin, Michaela Kohlweiß in Kärnten. Ressortchef Karl Nehammer (ÖVP) will den Frauenanteil in polizeilichen Führungsfunktionen erhöhen und kündigte eine Arbeitsgruppe an.

Am 1. Februar dieses Jahres waren von 3.694 Aspirantinnen und Aspiranten in Grundausbildung 1.165 weiblich, "das entspricht mehr als 31 Prozent Frauen in den Polizei-Grundausbildungslehrgängen", so das Innenministerium (BMI). Bei leitenden Beamtinnen und Beamten beträgt der Frauenanteil 6,65 Prozent oder 27 Polizistinnen, bei den dienstführenden Beamtinnen und Beamten 13,35 Prozent (das sind 992 Frauen) und bei den sogenannten eingeteilten Beamtinnen und Beamten (unterste Stufe im Rahmen des Wachkörpers, Anm.) 22,31 Prozent oder 4.215 Polizistinnen.

"Es müssen alle Maßnahmen in Zukunft getroffen werden, um die Zahl der Frauen in polizeilichen Führungsfunktionen in den nächsten Jahren kontinuierlich zu erhöhen", kündigte Nehammer an. "Ich werde daher eine Arbeitsgruppe einsetzen, die alle Möglichkeiten der Personal- und Laufbahnentwicklung auslotet, um dieses Ziel konsequent zu verfolgen." Bei einer "Ideallaufbahn" dauere die Ausbildung zum Leitenden Beamten (Polizeioffizier) vom Eintritt in den Exekutivdienst bis zur Sponsion zum Leutnant zehn Jahre. Es sollen nun Maßnahmen geprüft werden, diesen Laufbahnweg zu verändern. "Alle Überlegungen werden unter enger Einbindung der Personalvertretung gesetzt", wurde im BMI betont.