Mehr grenzüberschreitender Schutz für Elefanten gefordert
Im vergangenen Jahr waren dies fünf Elefanten - und alle von ihnen waren "Grenzgänger" aus dem Amboseli-Gebiet, so Joyce Poole von der Organisation "Elephant Voices". Poole forscht seit Jahrzehnten über die Elefanten der Amboseli-Region, wo seit mehr als 50 Jahren eine Datenbank über diese Population geführt wird.
"Im Amboseli-Gebiet leben noch etwa zehn "Super-Tusker" - und wenn die tansanische Regierung wieder fünf Elefantenbullen zum Abschuss freigibt, ist die Hälfte von ihnen bedroht", warnte sie. Der Jagdblock, in dem auf Elefanten geschossen werden darf, liegt im Grenzgebiet zu Kenia. Elefantenherden durchwandern beide Gebiete.
"Die Jäger legen es offensichtlich auf die Tiere mit den größten Stoßzähnen an, und in diesem Gebiet leben die Elefanten mit den größten Stoßzähnen in Afrika", erklärte Paula Kahumbu, Leiterin der Umweltorganisation Wildlife Direct.
Es geht um mehr als um den Verlust der imposanten und charismatischen Tiere: So wie die Matriarchinnen eine entscheidende Rolle für Elefantenfamilien spielen, seien die alten Bullen die "Ecksteine" im System der männlichen Gruppen, betonte Poole. "Sie sind wichtige Vorbilder, sie lehren die jungen Bullen, wie man ein guter Elefant ist, sie entscheiden über die Wanderrouten der Gruppe." Hinzu komme, dass es gerade die älteren Bullen seien, die für den meisten Nachwuchs sorgten.
Geltende Naturschutzkonventionen schützten zwar Arten, aber keine Individuen, sagte Kahumbu. Nötig sei es aber, die besonders seltenen und besonders schützenswerten "Super-Tusker" vor einem möglichen Abschuss zu bewahren, da sie für die Elefantenpopulation im Amboseli-Gebiet so bedeutsam seien.
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