Mehr Sommerurlauber brachten auch Rekordumsatz

Die meisten Urlauber kamen aus Deutschland
Nach heftigen Buchungsschwankungen haben die heimischen Touristiker in der bisherigen Sommersaison letztlich relativ gut abgeschnitten: Gegenüber dem Vorjahr kletterten die Umsätze laut ersten Schätzungen des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) nominell um 2,7 Prozent auf 10,1 Mrd. Euro. Mit einem Plus von 1,1 Prozent seien "auch preisbereinigt neue historische Höchstwerte verzeichnet worden".

Besonders deutlich zugelegt haben die touristischen Einnahmen heuer zwischen Mai und August in Wien (plus 7 Prozent) sowie in Ober- und Niederösterreich (plus 5,2 bzw. 5 Prozent). Überdurchschnittliche Zuwächse wurden aber auch im Burgenland (plus 3,2 Prozent) und in Vorarlberg (plus 3,1 Prozent) erzielt. Nahezu im bundesweiten Schnitt lag Salzburg mit einem Umsatzanstieg von 2,5 Prozent. In Tirol und der Steiermark war die Dynamik mit je plus 1,6 Prozent gebremster. Weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres eingenommen hat nur Kärnten mit einem nominellen Minus von 0,3 Prozent.

Im Mai war die Perspektive noch düster. Bedingt durch die nasskalte Witterung und Feiertagsverschiebungen brachen die touristischen Übernachtungen gegenüber dem Vorjahresmonat um 12,2 Prozent ein. Diese Entwicklung wurde dann aber gleich im Juni mit einem Nächtigungsplus von 17 Prozent wieder wettgemacht. Im überdurchschnittlich heißen Juli und im Hauptreisemonat August gab es dann weitere Zuwächse von 2,1 bzw. 1,6 Prozent.

Die Insolvenz des drittgrößten heimischen Reiseveranstalters erfolgte dann im September und erschütterte die Branche. Die Folgen der Pleite schlagen sich folglich erst auf die Nachsaison und den Winter nieder.

In Summe verbrachten zwischen Mai und August rund 18,5 Millionen Urlauber ihre Ferien in Österreich - um 3,6 Prozent mehr als vor einem Jahr und mehr denn je zuvor. Einen neuen Höchstwert gab es auch bei deren Nächtigungen in den Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen, die um 2,6 Prozent auf 58,9 Millionen zulegten.

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer pro Gast und Unterkunft betrug knapp 3,2 Nächte. Zum einen wird öfter und kürzer verreist, zum anderen werden das Quartier bzw. der Ort während einer Reise häufiger gewechselt.

71,2 Prozent aller Übernachtungen (41,9 Millionen) stammten von internationalen Urlaubsgästen. Mehr als die Hälfte von ihnen (fast 52 Prozent) kam aus Deutschland. Das für den heimischen Tourismus zweitwichtigste Herkunftsland ist Holland.

Besonders deutlich in der Beliebtheit der Österreich-Urlauber gestiegen sind heuer im Sommer Ferienwohnungen - in den gewerblichen Bleiben gab es um 8 Prozent mehr Übernachtungen als vor einem Jahr. Doch auch in den privaten Ferienwohnungen stiegen die gebuchten Nächte heuer um 3,2 Prozent. In Summe kommen die Wohnungen verglichen mit den anderen Unterkunftsarten auf einen Marktanteil von 19,4 Prozent (plus rund 0,5 Prozentpunkte).

Die meisten Urlaubernächte (59,5 Prozent) verzeichneten aber immer noch Hotels und ähnliche Beherbergungsbetriebe, allerdings mit leichten Marktanteilsverlusten von rund 0,3 Prozentpunkten. 17,2 Prozent der Nächtigungen entfielen auf Campingplätze, Unterkünfte für Kinder und Jugendliche, Kurheime, Schutzhütten, etc. (minus 0,1 Prozentpunkte). Privatquartiere kamen auf einen Marktanteil von 3,9 Prozent (minus 0,1 Prozentpunkte).

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