APA - Austria Presse Agentur

Mehr Stromverbrauch im September, weniger Gasbedarf

Auch im September ist in Österreich der Stromverbrauch gestiegen und der Gasverbrauch zurückgegangen, wie bereits im Monat davor. An Elektrizität wurde mit 5,6 Terawattstunden (TWh) um 1,6 Prozent mehr benötigt als ein Jahr vorher, bei Gas wurde ein Rückgang um 3,9 Prozent oder 0,2 TWh auf 4,6 TWh registriert. Das geht aus Daten der Regulierungsbehörde E-Control hervor.

Die Stromerzeugung sank im September um 1 TWh bzw. 17,3 Prozent auf 4,9 TWh - womit mehr eingeführt werden musste. Die Importe stiegen im Jahresabstand um 0,9 TWh oder 55 Prozent auf 2,6 TWh, die Exporte sanken um 0,3 TWh bzw. 19,1 Prozent, sodass Nettoimporte von 1,2 TWh verblieben.

Die Laufkraftwerke kamen im September witterungsbedingt - erstmals seit April - wieder weniger zum Einsatz (-19 Prozent oder -0,5 TWh), was dem größten Rückgang in diesem Jahr entspricht. Die Speicherkraftwerke ließen um 0,3 TWh bzw. 20,2 Prozent nach, nach dem April der zweitgrößte Rückgang. Insgesamt sank die Stromerzeugung aus Wasserkraft im September um 0,8 TWh oder 19,6 Prozent.

Die Windkraftwerke produzierten um 0,1 TWh bzw. 19,6 Prozent weniger. Der Einsatz der Wärmekraftwerke (im wesentlichen Gaskraftwerke) war zum dritten Mal in Folge rückläufig (-0,1 TWh bzw. -12,7 Prozent).

Leistungsmäßig ergab sich bei Strom an dem wie üblich beobachteten dritten Mittwoch des Monats für die Gesamte Elektrizitätsversorgung eine Spitzenlast von 9,5 Gigawatt (GW). Allein im Öffentlichen Netz lag der Spitzenverbrauch auf Stundenbasis bei 8,3 GW (Endverbrauch plus Netzverluste, aber ohne Pumpspeicherung). Endverbraucher fragten am 22.9. um 10.45-11.00 Uhr maximal 8,9 GW nach, 601 MW weniger als der Maximalwert am dritten Mittwoch.

Bei Gas sank die Abgabe an Endkunden im September binnen Jahresfrist um 0,2 TWh oder 3,9 Prozent auf 4,6 TWh. Die inländische Produktion sank - wie schon im gesamten bisherigen Jahr 2021 - auch in diesem Monat, um 0,02 TWh bzw. 2,5 Prozent. Die Speicherentnahme war mit minus 2,2 TWh bzw. minus 74,3 Prozent den vierten Monat in Folge rückläufig, die Einspeicherung stieg um 2,1 TWh bzw. 39,2 Prozent.

Die Gasimporte waren mit Ausnahme des Jänner im gesamten Jahr rückläufig - im September sanken sie um 2 TWh oder 4,9 Prozent. Die Exporte verringerten sich noch stärker, um 6 TWh bzw. um 17,9 Prozent.

Der Gas-Speicherinhalt stieg gegenüber dem Vormonat August und wies 53,1 Prozent Füllungsgrad auf (+6,8 Prozent gegenüber dem Vormonat, aber 37,2 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr), was einem Speicherinhalt von 50,8 TWh entsprach. Gestiegene Einspeicherungen und geringere Speicherentnahmen führten zu 4,2 TWh weniger verfügbarem Gas, kompensiert wurde das durch höhere Nettoimporte (+4 TWh).