APA - Austria Presse Agentur

Mehrheit der Opfer nach Flugzeugabsturz in Russland geborgen

Nach dem Absturz eines russischen Passagierflugzeugs auf der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka haben Bergungskräfte die meisten der getöteten 28 Menschen geborgen.

Wie der Gouverneur von Kamtschatka, Wladimir Solodow, am Mittwoch sagte, wurden einige Opfer aus dem Wasser gezogen. Die Einsatzkräfte fanden zunächst die Überreste von 19 Menschen. Wegen eines Sturms liefen die Sucharbeiten nach dem Absturz vom Dienstag nur schleppend, hieß es.

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Der russische Präsident Wladimir Putin drückte den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. "Diese Tragödie hat Besatzungsmitglieder und Passagiere aus dem Leben gerissen und ihren Nächsten einen unermesslichen Schmerz des Verlustes zugefügt", hieß es in einem vom Kreml veröffentlichten Schreiben Putins.

Im Einsatz waren auch Taucher des Zivilschutzes. An Bord der Maschine vom Typ Antonow An-26 waren 28 Menschen gewesen. Die Behörden gingen davon aus, dass niemand das Unglück in der Nähe der Ortschaft Palana im Nordwesten der Halbinsel überlebt hat. Palana liegt in der Nähe der Schelichow-Bucht des Ochotskischen Meeres.

Auf Bildern des russischen Fernsehens war eine dunkle Absturzstelle an einer Steilküste zu sehen. Das Flugzeug war von Petropawlowsk-Kamtschatski, der Hauptstadt der für ihre Vulkane berühmten Halbinsel, gestartet. Nach ersten Erkenntnissen stürzte es im Landeanflug auf Palana bei schlechtem Wetter und Nebel ab. Die schwer zugängliche und bergige Region liegt rund 700 Kilometer nördlich von Petropawlowsk-Kamtschatski.

Die genaue Unglücksursache war unklar. Neben den Wetterverhältnissen untersuchen Ermittler technische Gründe oder menschliches Versagen als Absturzursache. Die Maschine war am Dienstag vom Flugradar verschwunden; Stunden später wurden laut der russischen Pazifik-Flotte Trümmerteile im Meer und an der Steilküste gefunden.

Auch eine Kommission mit dem russischen Verkehrsminister Witali Saweljew reiste zu der Unglücksstelle. Gouverneur Solodow sagte, dass vor allem die Flugschreiber gesucht würden, um den Absturz aufzuklären. Er setzte eine dreitägige Trauer an. Die Behörden stellten den Familien der getöteten 22 Passagiere und sechs Besatzungsmitgliedern jeweils mindestens 3,5 Millionen Rubel (rund 40.000 Euro) Schmerzengeld in Aussicht.