APA - Austria Presse Agentur

Die Meinung der ÖsterreicherInnen über die EU-Erweiterung von 2004 hat sich verbessert

Demnach hielten im Jahr 2014 noch 24 Prozent der Befragten den Beitritt von Österreichs Nachbarländern für eine "schlechte Entscheidung", heuer waren es nur mehr 11 Prozent.

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Der Anteil derer, die den EU-Beitritt von Ungarn, Tschechien, der Slowakei und Slowenien gut finden, hat sich hingegen in den vergangenen Jahren im Wesentlichen kaum geändert. 55 Prozent der Befragten halten heute deren Aufnahme in die Europäische Union für eine "gute Entscheidung"; vor fünf Jahren waren es 53, vor neun Jahren 56 Prozent. 51 Prozent meinen weiters, dass diese Beitritte Österreich "eher Vorteile" gebracht haben. Auch denken 59 Prozent, dass Österreich mit diesen Ländern seit deren EU-Beitritt "näher zusammengerückt" sei.

Nicht ganz so positiv fällt die Beurteilung hingegen aus, wenn gefragt wird, ob diese EU-Erweiterung für die Europäische Union bzw. für die österreichischen Grenzregionen positive Auswirkungen hatte. Darauf sagten jeweils 37 Prozent ja, 20 bzw. 25 Prozent jedoch auch explizit nein.

Öffnung des Arbeitsmarktes

Am 1. Mai 2004 traten zehn Staaten - darunter die genannten vier Nachbarländer Österreichs - der Europäischen Union bei. Ab 1. Mai 2011 öffnete sich der österreichische Arbeitsmarkt für Arbeitnehmer aus diesen Ländern.

"Acht Jahre nach der Öffnung des heimischen Arbeitsmarktes für Arbeitnehmer aus den Nachbarstaaten hat sich das Meinungsbild in Österreich leicht zum Positiven gewandelt. Die Wirtschaftslage stellt sich freundlicher dar als zum Zeitpunkt der letzten Umfrage", kommentierte Paul Schmidt, ÖGfE-Generalsekretär, laut der Aussendung. "Die EU-Erweiterung hat dazu beigetragen, dass die Nachbarländer einander näher gerückt sind. Ein Beweis für das verbindende Potenzial, das der EU von so manchem Skeptiker gerne abgesprochen wird. Für die Zukunft heißt es, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, auch auf Ebene der Regionen, noch zu verstärken."

Bezüglich der Zukunft zeigen sich die Österreich hingegen deutlich skeptischer. So sehen 69 Prozent weitere EU-Erweiterungen als "weniger bis gar nicht wichtig" an, während 76 Prozent eine Vertiefung der Zusammenarbeit der derzeitigen Mitgliedstaaten für "sehr wichtig bzw. wichtig" halten. 2015 hielten sogar noch 78 Prozent weitere Erweiterungen für nicht wichtig.

Die ÖGfE-Befragung wurde im April telefonisch durchgeführt. Die Anzahl der Befragten war 525, Schwankungsbreite plus/minus 4,3 Prozent.