APA - Austria Presse Agentur

Menschen in Pakistan bleiben nach Flut hilflos zurück

Wegen wochenlanger, weiter andauernder Fluten und dem Umzug in notdürftige Camps fühlen sich die Menschen in Pakistan hilflos und sind wütend, berichtete Imran Soomro, Feldbeauftragter von Ärzte ohne Grenzen im Bezirk Dadu.

"Mit dem Verlust ihrer Häuser und dem notdürftigen Umzug in Camps oder dem Leben auf der Straße können die Menschen langsam nicht mehr mit der Situation umgehen", ergänzte er im APA-Interview.

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Das Institut für Geologie in Pakistan prognostizierte für die nächsten Wochen weiteren Regen. "Es ist auch weiterhin keine Erleichterung oder ein Ende der Fluten in Sicht. Wir erwarten keine baldige Verbesserung der Situation", sagte Soomro. Der Wasserstand steige auch weiterhin und breite sich in immer mehr Gebieten aus.

Die Provinz Belutschistan steht fast zur Gänze unter Wasser, besonders die Gebiete um Dera Murad Jamali. Viele jener, die ihre Häuser verloren haben, errichteten behelfsmäßige Unterkünfte entlang oder in der Nähe der Straßen.

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Projekte gibt es nahe der Grenze zu Afghanistan in Quetta und Chaman. In Quetta wurden etwa Wasserstellen eingerichtet und Hilfsgüter verteilt. In Chaman wurde begonnen, beschädigte Wasserleitungen zu reparieren, Hilfsmittel zu verteilen und eine mobile Klinik einzurichten. Im Bezirk Killa Abdullah wurden bisher noch kein akuter Hilfsbedarf beobachtet, so die Informationen von Ärzte ohne Grenzen.

Der Gesundheitszustand der betroffenen Bevölkerung bleibe laut Soomro weiterhin kritisch. Vor allem das unsaubere Trinkwasser führt zu Krankheiten wie Durchfall, Typhus, Fieber und Cholera. Außerdem verbreiten sich Moskitos aktuell sehr stark, was zu vermehrten Malaria-Fällen führe. "Wir versuchen, das Risiko für unsere Helfer und Ärzte klein zu halten mit weitgehend sauberen Unterkünften und Waschstellen", führte Soomro gegenüber der APA aus.

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Viele Dörfer seien aktuell nicht zugänglich, da auch Straßen unter Wasser stehen und damit Betroffenen der Zugang zu medizinischer Grundversorgung abgeschnitten wurde. Zahlreiche Familien hätten nicht nur ihre Häuser verloren, sondern auch die Lebensgrundlage Landwirtschaft.

Laut Schätzungen sind derzeit rund 33 Millionen Menschen von den Fluten und ihren Auswirkungen betroffen. Vor allem sauberes Trinkwasser, Unterkünfte, Lebensmittel und andere Hilfsgüter werden zur Mangelware und die Krankheitsgefahr steigt. Mit mobilen Kliniken bietet Ärzte ohne Grenzen Betroffenen medizinische Grundversorgung an und Helferteams verteilen Seifen, Kübel, Kochutensilien und Moskitonetze, so die Informationen der Hilfsorganisation.

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