APA - Austria Presse Agentur

Menschen sehen weltweit pessimistischer in die Zukunft

Im Hinblick auf die Zukunft herrscht weltweit immer weniger Zuversicht. Die globale Stimmung befindet sich laut einer in 34 Ländern durchgeführten Jahresendumfrage des Gallup-Institutes auf dem tiefsten Stand seit dem Krisenjahr 2008. Die Österreicherinnen und Österreicher sind im internationalen Vergleich überdurchschnittlich pessimistisch.

Ein Drittel (34 Prozent) der rund um den Globus Befragten nimmt der Umfrage zufolge an, dass das neue Jahr schlechter als das vergangene sein wird. Vor zwölf Monaten betrug der Anteil der Pessimisten noch 28 Prozent.

Gemessen am Hoffnungsindex (Saldo zwischen Optimisten und Pessimisten) blicken die Menschen in den Ländern des globalen Südens und Ostens am zuversichtlichsten in die Zukunft, allen voran Nigeria, Pakistan, Kasachstan, Philippinen und Indien. Europa sticht hingegen durch eine überwiegend pessimistische Haltung hervor. Besonders negativ ist die Erwartung für die kommenden zwölf Monate in Polen, der Tschechischen Republik, Serbien, Frankreich und Italien.

Auch Österreich ist im internationalen Vergleich wenig zuversichtlich: 49 Prozent Pessimisten stehen nur 18 Prozent Optimisten gegenüber (2021: 33 Prozent vs. 27 Prozent). Überdurchschnittlich groß ist in Österreich auch die Sorge um die Wirtschaft. Fast drei Viertel (73 Prozent) der Bevölkerung rechnen mit einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage im neuen Jahr, im globalen Schnitt sind es 48 Prozent. Vor einem Jahr war die Angst vor wachsenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten sowohl weltweit (41 Prozent) als auch hierzulande (55 Prozent) wesentlich geringer.

Neben Österreich zeigen sich noch Polen, Serbien, Deutschland, Bosnien und Herzegowina, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich besonders pessimistisch in Bezug auf ihre wirtschaftliche Entwicklung. Zu den Ländern mit dem höchsten wirtschaftlichen Optimismus gehören neben Aserbaidschan und Kenia wieder Nigeria, Pakistan und Kasachstan. In den USA und Russland gehen jeweils 47 Prozent der Befragten von einem negativen wirtschaftlichen Trend in den nächsten Monaten aus.

38 Prozent der Menschen weltweit sehen zudem laut der Umfrage aktuell ein hohes und weitere 38 Prozent ein mittleres Risiko für den Einsatz von Atomwaffen. Nur 14 Prozent sind diesbezüglich unbesorgt. Österreicherinnen und Österreicher gehen zu 23 Prozent von einem hohen und zu 57 Prozent von einem mittleren Risiko aus. 13 Prozent sehen zum jetzigen Zeitpunkt keine Atomgefahr gegeben.

Trotz schwindender Hoffnung auf ein besseres Jahr 2023 überwiegt im Privaten nach wie vor das Gefühl des Glücks – wenngleich seit 2020 auf niedrigerem Niveau als vor der Pandemie. Die knappe Mehrheit (54 Prozent) der Menschen in verschiedenen Ländern der Welt hält sich für glücklich oder sogar sehr glücklich (2021: 56 Prozent). Nur 13 Prozent bezeichnen sich als unglücklich oder sehr unglücklich. Ähnlich wie im Vorjahr liegt Österreich in puncto Glücksempfinden etwas unter dem globalen Durchschnitt.

Die Länder mit dem höchsten Glücksindex finden sich abermals im Osten und Süden: Philippinen, Mexiko, Malaysia, Afghanistan, Ecuador, Japan und Kasachstan. Die unglücklichsten Länder sind hingegen über den ganzen Globus verteilt: Armenien, Kenia, Hongkong, Argentinien, Türkei und Moldawien.

Für die Umfrage wurden von Oktober bis Dezember 2022 insgesamt 35.664 Personen ab 15 Jahre in 34 Ländern weltweit befragt (persönlich, telefonisch und online mit rund 1.000 Personen pro Land). Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Gesamtbevölkerung des jeweiligen Landes.