APA - Austria Presse Agentur

Deutsche Kanzlerin Merkel begrüßt US-Klimaziel für 2030

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßt die Ankündigung der USA, bis zum Jahr 2030 die Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Jahr 2005 halbieren zu wollen.

Dieser nationale Beitrag drücke die Ambitionen der USA aus und sei ein wichtiges Zeichen für die ganze Weltgemeinschaft, sagte die frühere CDU-Chefin am Donnerstag beim virtuellen Klimagipfel, zu dem US-Präsident Joe Biden 40 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt geladen hatte.

"Ich bin sehr froh, dass die Vereinigten Staaten wieder zurück in der Klimapolitik sind", sagte Merkel. Es sei vollkommen unstrittig, dass die Welt den Beitrag der Vereinigten Staaten brauche. "Wir stehen vor einer globalen Herkulesaufgabe."

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Deutschland hat CO2-Emissionen gesenkt

Es gehe dabei um nicht weniger als um "die Transformation unserer ganzen Lebens- und Wirtschaftsweise". Deshalb seien nun alle großen Emittenten gefordert, ganz besonders Industrieländer, betonte Merkel.

Deutschland habe seine CO2-Emissionen im Vergleich zum Referenzjahr 1990 um 40 Prozent gesenkt. Die Europäische Union wolle bis 2050 klimaneutral sein, das gelte auch für die Bundesrepublik. Deutschland werde seinen Beitrag leisten, um das nun verbindliche EU-Ziel, die Treibhausgase bis zum Jahr 2030 um 55 Prozent zu senken, erreichen zu können, sagte Merkel weiter.

Um die Treibhausgasneutralität auf nationaler Ebene zu erreichen, habe Deutschland bereits ein verbindliches Klimaschutzgesetz. Neben dem europaweiten Emissionshandel habe das Land einen nationalen Emissionshandel im Verkehrs- und Wärmesektor eingeführt.

Kohle sei in Deutschland immer noch "ein wichtiger Energieträger", spätestens bis 2038 werde der Kohleausstieg aber geschafft sein, sagte sie. Bereits im vergangenen Jahr sei 46 Prozent des Stroms aus sauberen Energiequellen gewonnen worden. Bis 2030 solle der Anteil auf 65 Prozent steigen.

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Die Kanzlerin betonte, dass Deutschland die Erholungsphase nach der Pandemie für innovatives Wachstum nutzen wolle. Auch sei es von großer Bedeutung, den Verlust der Artenvielfalt zu stoppen und 30 Prozent der Land- und Meeresflächen zu schützen.

Auch die Solidarität mit Entwicklungsländern sei im Kampf gegen den Klimawandel ein zentrales Element. Die Industriestaaten hätten sich dazu bekannt, bis 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar zu mobilisieren, um Entwicklungs- und Schwellenländern bei der Klimaanpassung zu unterstützen. Diese Verpflichtung müsse mindestens bis 2025 fortgeschrieben werden, sagte die Kanzlerin.