APA - Austria Presse Agentur

Mexiko will mit Förderprogramm Migrantenzahl reduzieren

Nach den Strafzölle-Drohungen von US-Präsident Donald Trump ergreift Mexiko Maßnahmen, um die Zahl der Migranten aus den mittelamerikanischen Nachbarstaaten zu reduzieren. Der mexikanische Präsident Andres Manuel Lopez Obrador reiste am Donnerstag an die Grenze zu Guatemala und stellte ein mit 100 Millionen Dollar (88,44 Mio. Euro) dotiertes Förderprogramm zur Schaffung von Arbeitsplätzen vor.

Starten soll ein 30-Millionen-Dollar-Projekt in El Salvador: Durch die Pflanzung von Obst- und Nutzholzbäumen soll Beschäftigung erzeugt werden. Lopez Obrador sagte, Mexiko werde zeigen, dass es den Migrationsfluss "mit Menschlichkeit und ohne Fremdenfeindlichkeit" reduzieren könne. Außenminister Marcelo Ebrard sagte, man müsse den Menschen dort, wo sie lebten, Möglichkeiten geben.

Täglich durchqueren Tausende Migranten aus Guatemala Mexiko, um in die USA zu gelangen. Trump hatte Mexiko kürzlich mit Strafzöllen gedroht, um ein härteres Vorgehen gegen Migranten zu erzwingen. Vor knapp zwei Wochen hatten die beiden Länder eine Einigung erreicht und Trump die von ihm angedrohten Strafzölle auf alle Importe aus dem Nachbarland auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Mexiko verpflichtete sich im Gegenzug dazu, Maßnahmen gegen illegale Migration aus Zentralamerika zu ergreifen.

Bis Mitte Juli soll der Andrang von Migranten an der mexikanischen Grenze zu den USA deutlich verringert werden. Wenn dies nicht erreicht wird, droht Washington mit Zollerhöhungen. Als erste Maßnahme sollten 6.000 Mitglieder der mexikanischen Nationalgarde an die Grenze zu Guatemala abkommandiert werden.

Lopez Obrador sagte, sein Land wolle nicht mit den USA kämpfen. "Was erreicht man mit Konfrontation, mit Handelskriegen? Nichts. Entwicklung, Fürsorge und freier Handel ist besser."