APA - Austria Presse Agentur

Meyer: "Scala verliert eine Million Euro pro Woche"

Die Mailänder Scala, die seit dem 23. Februar alle Aufführung abgesagt hat und mindestens bis zum 3. April geschlossen bleibt, verliert eine Million Euro pro Woche. "Wir werden auf vieles verzichten müssen und öffentliche Unterstützung benötigen", sagte Dominique Meyer, seit 1. März Scala-Intendant, im Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" (Sonntagsausgabe).

Der Ex-Direktor der Wiener Staatsoper beginnt seine Amtszeit in Mailand in einem "dramatischen Moment in der Geschichte de Theaters". Seine Hoffnung ist, dass der Wiedereröffnung Anfang April neu starten zu können. "Am 4. April können wir mit Rossinis Oper 'Il turco in Italia' neu beginnen", sagte Meyer. Die meisten Aufführungen im April und Mai müssen jedoch abgesagt werden.

Die Stimmung sei trüb. "Alle Mitarbeiter, angefangen von Scala-Musikdirektor Riccardo Chailly, haben von Anfang an begriffen, dass man niemanden gefährden darf. Ihr Herz ist jedoch gebrochen, weil sie auf Projekte verzichten müssen, an denen sie jahrelang gearbeitet haben", sagte Meyer. Er zeigte sich besorgt um die vielen Mitarbeiter des Theaters, die nicht angestellt sind. "Wenn sie nicht auftreten, verdienen sie nicht", warnte Meyer.

"Die unsichere Zukunft ist eine schwierige Herausforderung für Opernhäuser, die lange Planungszeiten, Proben und die Beteiligung von Künstlern mit vielen Terminen benötigen", sagte Meyer. Geprüft wird die Möglichkeit, einige Aufführungen in Streaming zu senden. "Für viele Menschen, die zu Hause sind, wäre es schön, Aufführungen im Streaming zu verfolgen. Für sie, sowie für Sportler, ist dies eine frustrierende Zeit. Wir müssen Kultur auf leichte Weise zugänglich machen", sagte der Franzose.