APA - Austria Presse Agentur

Mikl-Leitner-Appell: "Zerstören wir nicht die Vertrauensbasis"

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner hat am Dienstag bei der Präsentation der ÖVP-Landesliste für die niederösterreichische Landtagswahl am 29. Jänner als Spitzenkandidatin an alle Parteien im Bundesland appelliert.

"Zerschlagen wir nicht das Porzellan, das wir nachher nicht mehr kitten können. Zerstören wir nicht die Vertrauensbasis, die wir in den letzten Jahren aufgebaut und gelebt haben", so Mikl-Leitner. Die ÖVP wird am 9. Jänner in St. Pölten ihren offiziellen Wahlkampfauftakt begehen.

Nach Landesparteichefin Mikl-Leitner, die das zweite Mal Spitzenkandidatin ist, folgen auf der Landesliste LHStv. Stephan Pernkopf und die Landesregierungsmitglieder Ludwig Schleritzko, Christiane Teschl-Hofmeister, Martin Eichtinger und Jochen Danninger. Auf Rang sieben ist Landtagspräsident Karl Wilfing zu finden, auf Platz acht Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner. Die Kandidaten von Platz neun bis 35 sind alphabetisch gereiht. Die Liste sei einstimmig im Landesparteivorstand beschlossen worden, sagte Mikl-Leitner. Die jüngste Kandidatin ist die 24-jährige Anna Dinhobl aus Wiener Neustadt, Ältester ist mit 73 Jahren Johann Brandstetter aus Amstetten. 19 Personen auf der Landesliste treten das erste Mal bei einer Landtagswahl an.

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Ton sei in den vergangenen Wochen rauer geworden

"Für uns soll es der schönste, persönlichste und fairste Wahlkampf sein. Für die anderen wird es wahrscheinlich der tiefste und anonymste Wahlkampf werden", sagte die Landesparteichefin. Der Ton sei in den vergangenen Wochen rauer geworden, die Methoden seien untergriffiger geworden. "In den letzten viereinhalb Jahren hat die Zusammenarbeit funktioniert", zog Mikl-Leitner Bilanz. Als persönlichen Wunsch bzw. persönliches Ziel nannte sie, "dass wir dieses Miteinander sofort wieder weiterleben nach dem 29. Jänner".

Ebner: "So knapp wie noch nie"

"Es ist so knapp wie noch nie. Es steht soviel auf dem Spiel wie noch nie", sagte Landesgeschäftsführer Ebner. "Das Match lautet alle gegen uns. Alle gegen die Volkspartei Niederösterreich. Alle gegen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner", meinte Ebner. Dazu seien den anderen "alle Mittel recht: anonyme Anzeigen, Anschuldigungen, U-Ausschuss-Ladungen, Angriffe auf den Landesrechnungshof oder den ORF NÖ". SPÖ-Spitzenkandidat LHStv. Schnabl wolle die ÖVP in Opposition schicken, FPÖ-Landespartei- und Klubobmann Udo Landbauer wolle ebenfalls Landeshauptmann werden, so Ebner. Es gebe verschiedene Varianten, wie die NEOS oder die Grünen den Ausschlag für eine Mehrheit gegen die ÖVP geben könnten.

Auf dem Stimmzettel zu finden sein wird die Volkspartei unter "LH Johanna Mikl-Leitner - VP NÖ". Fünf ÖVP-Mandatare treten nicht mehr an - neben Klubobmann Klaus Schneeberger, Bürgermeister von Wiener Neustadt, auch der Zweite Landtagspräsident Karl Moser, Martin Michalitsch, Gerhard Schödinger und Franz Rennhofer. Auf den Bezirkslisten gehen 300 Kandidaten ins Rennen.