APA - Austria Presse Agentur

Milch-Außenhandel florierte im Halbjahr - Exporte gestiegen

Der milchwirtschaftliche Außenhandel hat heuer trotz Coronakrise im ersten Halbjahr floriert, dabei stiegen die Ausfuhren etwas stärker als die Einfuhren. Vom Hauptprodukt Käse wurde deutlich mehr exportiert als importiert, bei Butter war es umgekehrt. Die Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) wünscht sich zur besseren Vermarktung endlich die Umsetzung einer Herkunftskennzeichnung.

Mit den um 4,3 Prozent höheren Exporten erreichten die milchwirtschaftlichen Ausfuhrerlöse bis Juni 652 Mio. Euro, bei den um 4,1 Prozent angewachsenen Importen waren es 417 Mio. Euro. Dies führte zu einem um 4,4 Prozent verbesserten Außenhandelssaldo von 235 Mio. Euro für die heimische Milchwirtschaft, erklärte die VÖM am Freitag unter Verweis auf Außenhandelszahlen der Statistik Austria.

Vom wichtigsten Exporthandelsprodukt Käse wurden 78.000 Tonnen für 329 Mio. Euro ausgeführt und 65.000 t um 256 Mio. Euro eingeführt. Bei Butter wurden 1.800 t ex- und 8.700 t importiert. Fermentierte Produkte, Joghurt etc. erbrachten 76 Mio. Euro im Export und 27 Mio. Euro an Importen, flüssige Milchprodukte 161 Mio. Euro im Ex- und 39 Mio. Euro im Import, getrocknete Produkte 26 Mio. Euro im Ex- und 34 Mio. Euro im Import, Molkeprodukte 50 Mio. Euro im Export und 26 Mio. Euro an Importen.

Bedeutendste Exportländer waren Deutschland und Italien, gefolgt von den Niederlanden und China, beim Import ebenfalls Deutschland, Italien und die Niederlande, an vierter Stelle Frankreich. Große Sorgen bereiten dem VÖM die bisher ergebnislosen Verhandlungen mit dem Vereinten Königreich, einem wichtigen Importeur europäischer Milchprodukte. "Ohne Handelsabkommen droht mit Jahresende ein harter Brexit", warnte VÖM-Präsident Helmut Petschar.