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Milliarden nötig für Impfungen und Medikamente in aller Welt

Für die Versorgung der Weltbevölkerung mit Impfstoffen und Medikamenten gegen Covid-19 sind bis September 2022 weitere Milliardenbeträge nötig.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezifferte den Bedarf am Donnerstag in Genf auf 23,4 Milliarden Dollar (rund 20 Milliarden Euro). Damit könnten mindestens fünf Millionen potenzielle Todesfälle verhindert werden, und die Weltwirtschaft spare mehr als 5,3 Milliarden Dollar.

Durch die bisher ungleiche Verteilung von Impfstoffen und Medikamenten werde ein baldiges Ende der Corona-Pandemie verhindert, so die WHO. Das erhöhe das Risiko, dass sich neue und gefährlichere Varianten des Virus SARS-CoV-2 entwickeln, gegen die bisherige Impfstoffe und Medikamente nicht wirksam genug sind. Bislang seien erst 0,5 Prozent der verfügbaren Impfstoffe in den ärmsten Ländern eingesetzt worden, obwohl sie neun Prozent der Bevölkerung ausmachen.

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"Wenn die 6,8 Milliarden Impfdosen, die verabreicht wurden, fair verteilt worden wären, hätten wir das Ziel, in jedem Land 40 Prozent der Bevölkerung zu impfen, bereits erreicht", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Nach Angaben des WHO-Afrika-Büros werden nur zehn Prozent der 54 Länder der Afrika-Region das 40-Prozent-Ziel nach bis Ende des Jahres erreichen, wenn nicht deutlich mehr getan wird.

Das Geld soll in den ACT-Accelerator fließen. Das ist das vor 18 Monaten von den Vereinten Nationen gestartete Programm für globale Lösungen rund um das Coronavirus. ACT ist die Abkürzung für "Access to Covid Tools" (etwa: Zugang zu Covid-Werkzeugen). Dazu gehören das Impfprogramm Covax sowie Programme für Covid-Tests und Covid-Medikamente.

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Covax hat bisher mehr als 425 Millionen Impfdosen an 144 Länder geliefert. Das Programm hat mit den Einzahlungen reicher Länder in die Forschung an Impfstoffen investiert, und im Gegenzug stand es allen Ländern offen, Bestellungen über Covax zu beziehen. Die meisten reichen Länder haben den Großteil ihres Impfstoffbedarfs in separaten Verträgen mit den Herstellern gedeckt. Deshalb sei für Covax nicht genügend Impfstoff verfügbar, kritisiert die WHO.