Mindestens 16 Tote bei Einsturz von Schule in Nigeria

Die Opfer schrieben gerade Prüfungen
Beim Einsturz einer Schule in Nigeria sind am Freitag mindestens 16 Schüler zu Tode gekommen. Die Behörden sprachen zunächst nur von "mehreren" toten Schülern, doch ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP sah fünf Leichen in Schuluniform in der Leichenhalle einer Klinik sowie elf weitere in einem anderen Krankenhaus.

Nach Angaben eines Überlebenden schrieben die Schüler der Einrichtung im Bezirk Jos North im Bundesstaat Plateau des westafrikanischen Landes gerade Prüfungen, als die Decke über ihnen zusammenbrach.

Am Ort des Vorfalls waren die Hilfeschreie von Schülern zu hören, die unter den Trümmern eingeschlossen waren. Mit Baggern wurde versucht, die Opfer zu befreien, während Eltern verzweifelt versuchten, ihre Kinder zu finden.

Die Katastrophenschutzbehörde teilte mit, das zweistöckige Gebäude, in dem die Schule untergebracht war, sei eingestürzt und es seien "mehrere" Schüler getötet worden. Sie erklärte weiter, die Such- und Rettungsaktion sei nun abgeschlossen.

"Wir sind viele im Klassenzimmer, wir schreiben unsere Prüfungen", sagte der 15-jährige verletzte Schüler Wulliya Ibrahim im Krankenhaus der AFP. Der Anrainer Chika Obioha sagte, er habe mindestens acht Leichen am Unglücksort gesehen, dutzende weitere Menschen seien verletzt worden.

Es war zunächst nicht klar, wie es zu dem Einsturz kommen konnte. Anrainer berichteten, dass es zuvor in Plateau drei Tage lang heftig geregnet habe.

Nachlässigkeit, laxe Einhaltung der Bauvorschriften und minderwertige Materialien führen dazu, dass Gebäudeeinstürze im bevölkerungsreichsten Land Afrikas keine Seltenheit sind. 2021 etwa kamen mindestens 45 Menschen ums Leben, als ein im Bau befindliches Gebäude im exklusiven Viertel Ikoyi in Lagos zusammenbrach. Einem südafrikanischen Forscher zufolge stürzten seit 2005 mindestens 152 Gebäude in der Wirtschaftsmetropole ein.

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