Ministerium sieht keine Gefahr für NR-Wahl durch Cyberattacken

Hacker legten Parteiwebsites lahm
Das Innenministerium sieht keine Bedrohung des Ablaufs der Nationalratswahl durch Cyberattacken.

Man sei durch jüngste Angriffe auf Websites von Parteien aber "gewarnt", sagte ein Sprecher des Ressorts am Dienstag auf APA-Anfrage. Solche gebe es aber bereits vermehrt seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.

Vermehrt Angriffe auf Websites registriert

Seit dem 16. September hat das Innenministerium vermehrt Angriffe auf Websites registriert. Zuletzt betroffen waren die Internet-Auftritte der ÖVP, der SPÖ und der KPÖ. Bei diesen sogenannten DDoS-Angriffen ist das Ziel eine Überlastung des Netzwerks, was zu entsprechenden Ausfällen führen kann. Zu Kompromittierungen anderer Systeme ist es aber nicht gekommen. Dem Vernehmen nach soll es auch versuchte Cyberattacken auf den ORF gegeben haben, was dort auf APA-Anfrage aber nicht bestätigt wurde.

Laut "Krone" soll sich ein Hackerkollektiv mit Russland-Nähe via Telegram zu den Angriffen auf die Parteiwebsites bekannt haben. Es sei bekannt, dass diverse Hackerkollektive ihre "Erfolge" im Internet "vermarkten" würden, hieß es dazu im Innenministerium. Die angebliche Drohung, auch die Wahl am Sonntag sabotieren zu wollen, nimmt das Innenministerium zwar ernst. Eine tatsächliche Bedrohung für die Durchführung sieht man dort aber nicht.

Dass es sich um einen russischen Angriff handelte, bestätigte das Innenministerium zwar nicht, ein Zusammenhang mit pro-russischen Gruppierungen liege aber nahe, hieß es aus dem Ministerium zur APA. Bereits seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine seien täglich Webseiten von westlichen Nationen in Europa mit DDos-Attacken konfrontiert, teilweise würden diese auch auf Telegram veröffentlicht. Angriffe auf Webseiten von Ministerien, Verwaltungsbehörden, Energieversorgern und öffentlichen Verkehrssystemen in Österreich registrierte man im BMI seit Mitte September. Aufgrund der Häufigkeit solcher Attacken verfügen viele Webseiten über entsprechende Schutzmaßnahmen, weshalb der Schaden gering ausfalle. Die zuständigen Organisationseinheiten des BMI, darunter das Nationale Cybersicherheitszentrum, der Verfassungsschutz und das GovCERT sind eingeschalten.

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