APA - Austria Presse Agentur

Mitfahrdienst Grab mit weltgrößtem SPAC-Deal

Südostasiens größter Fahr- und Essenslieferdienst Grab hat einem SPAC-Deal der Superlative zugestimmt. Bei der am Dienstag vereinbarten Fusion mit der US-Börsenhülle (SPAC) Altimeter Growth wird der Uber-Konkurrent mit fast 40 Mrd. US-Dollar (rund 33,6 Mrd. Euro) bewertet. Damit handelt es sich um den größten jemals getätigten SPAC-Deal, der dem Hype um die Börsengänge "durch die Hintertür" weiteres Futter geben dürfte.

Die Strategie von Grab-Mitgründer Anthony Tan, stark in das Wachstum zu investieren und Angebote zu lokalisieren, zahlt sich damit aus. Der Trend zur Digitalisierung in vielen Lebensbereichen hat dem Unternehmen in der Corona-Krise zu einem Kundenzustrom verholfen.

Grab, an dem Softbank, Mitsubishi UFJ Financial Group und Chinas Fahrdienst Didi Chuxing beteiligt sind, startete 2012 in Malaysia als Mitfahrdienst und wurde bei der letzten Finanzierungsrunde noch mit rund 16 Milliarden Dollar bewertet. Weltweite Bekanntheit erlangte das wertvollste Startup der Region mit der Übernahme des regionalen Uber-Geschäfts 2018. Mittlerweile ist Grab in acht Ländern und 398 Städten aktiv und liefert auch Restaurantessen sowie Lebensmittel aus und bietet außerdem Bezahldienste an. Bank- und Versicherungsgeschäfte hat das 2012 gegründete Unternehmen nun auch ins Visier genommen.

Zu der Vereinbarung von Grab mit der von Altimeter Capital aufgesetzten Börsenhülle Altimeter Growth gehört, dass Beteiligungsgesellschaften wie BlackRock, Fidelity International und Temasek Holdings mehr als vier Milliarden Dollar investieren. Grab fließen im Rahmen der Verschmelzung Einnahmen von etwa 4,5 Mrd. Dollar zu. Der Transaktion, mit deren Abschluss in den nächsten Monaten gerechnet wird, müssen noch die Aktionäre zustimmen.

Der Börsengang dürfte Grab auch mehr Möglichkeiten geben, in Indonesien, dem wichtigsten Markt für Grab, die Oberhand zu behalten. Dort strebt Konkurrent Gojek eine Fusion mit dem führenden Onlinehändler Tokopedia an. Grab, dessen Umsätze im vergangenen Jahr um 70 Prozent anzogen, schreibt rote Zahlen. Allerdings will die Firma noch im laufenden Jahr zumindest im Geschäft mit Essenslieferungen die Gewinnschwelle überschreiten.