APA - Austria Presse Agentur

Möglicher CIA-Spion arbeitete für Putins Außenbeauftragten

Der russische Informant für die USA, der im Kreml arbeitete, soll nach russischen Medienberichten womöglich Zugang zu "sensiblen Informationen" gehabt haben. Er habe fünf Jahre für Putins außenpolitischen Berater Juri Uschakow gearbeitet, schrieb die Tageszeitung "Wedomosti" (Mittwoch) unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen.

An geheime Informationen könnte er aber nur in Gesprächen mit Kollegen gekommen sein, nicht aber, weil er etwa Dokumente oder Akten gelesen habe. Der Informant habe "manchmal eine übermäßige Neugier" gezeigt, erinnerten sich frühere Kollegen dem Bericht zufolge. Weil sie ihn aber lange kannten, habe es vertrauliche Gespräche gegeben.

Der Mann soll nach US-Medienberichten im Jahr 2017 vom US-Auslandsgeheimdienst CIA abgezogen worden sein, weil seine Enttarnung drohte. Nach Kreml-Angaben gab es zwar einen Mitarbeiter, auf den die Medienberichte zutreffen könnten. Dieser sei schon vor einiger Zeit entlassen worden, sagte Sprecher Dmitri Peskow. "Ich weiß nicht, ob er ein Agent war oder nicht."

"Wedomosti" zufolge verfügte der Mann über keine Informationen, dass sich Russland angeblich in den US-Wahlkampf 2016 eingemischt habe. Er galt für die CIA aber als ein "wertvoller Beamter".

Nach einem Bericht der Agentur Interfax soll der Mann im Herbst 2017 mit seiner Familie nach Montenegro geflogen sein und sei nicht wieder nach Russland zurückgekehrt. Bekannte hätten sich an die Polizei gewandt, weil er nicht zu Hause angetroffen worden sei. Russische Ermittler hätten die Suche nach ihm wenige Monate danach eingestellt.