APA - Austria Presse Agentur

Monsun in Indien: Dutzende Tote und Überschwemmungen

Ein ungewöhnlich starker Monsunregen hat im Westen Indiens mindestens 32 Menschen das Leben gekostet. Alleine in der Finanzmetropole Mumbai gab es 21 Tote in einem Slum im Viertel East Malad, weil die Wassermassen die Mauer eines angrenzenden Stadtparks zum Einsturz brachten, wie die Behörden am Dienstag mitteilten.

Zwei Menschen ertranken im selben Stadtteil in ihren Autos. Drei weitere, darunter ein dreijähriges Kind, kamen im Vorort Thane ums Leben. In dem 200 Kilometer entfernten Pune starben sechs Menschen, als eine Mauer unter Dauerregen auf ihre Hütten stürzte, wie die Zeitung "The Indian Express" berichtete.

Der starke Regen setzte auch Straßen und Bahngleise unter Wasser. Viele Zugreisende mussten Medienberichten zufolge die Nacht auf Bahnhöfen verbringen. Die Regierung des Bundesstaates Maharashtra, dessen Hauptstadt Mumbai ist, erklärte den Dienstag zum arbeitsfreien Tag und rief die Einwohner auf, in ihren Häusern zu bleiben. Die Schulen blieben geschlossen, zudem fielen mehr als 50 Flüge aus. Menschen in Nähe des Flusses Mithi sowie in tiefer gelegenen Gebieten wurden in Sicherheit gebracht. Regierungschef Devendra Fadnavis warnte vor weiteren schweren Regenfällen bis Donnerstag.

Mumbai mit seinen mehr als 20 Millionen Einwohnern wird jedes Jahr zwischen Juni und September vom Monsun heimgesucht. Als bisher schlimmstes Jahr gilt 2005, damals kamen mehr als 1.000 Menschen ums Leben. Seit Montag fiel in Mumbai binnen 24 Stunden so viel Regen, wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr, teilte das Wetteramt mit. Einwohner machten schlechte Stadtplanung und illegale Bauten für das Chaos verantwortlich, das der Monsun jedes Jahr aufs Neue in der Metropole verursacht.