Montreux Jazz Festival freut sich über 250.000 Besucher
"Die Veranstaltung in Montreux ohne das Kongresszentrum (2m2c) zu organisieren, war eine der größten Herausforderungen, die das MJF je erlebt hat", sagte MJF-Direktor Mathieu Jaton gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, als das 16-tägige Festival zu Ende ging. Er wolle seine Dankbarkeit gegenüber den Hunderttausenden von Menschen zum Ausdruck bringen, die diese technische Meisterleistung ermöglicht haben.
Auf musikalischer Ebene gab es unzählige Höhepunkte. Den ersten gab es gleich am Eröffnungsabend auf der Seebühne: "Wir konnten zwei Genies aus New Orleans, Trombone Shorty und Jon Batiste, zusammenbringen, die bereit waren, ohne Vorhang zu spielen", mit dem Genfersee als Kulisse. Von den ersten Tönen an war klar, dass diese Bühne mit dem Sonnenuntergang und dann dem zunehmenden Mond beim Publikum einhellige Zustimmung finden würde. Der Chef des MJF freute sich auch über eine "tadellose" Akustik, die auf monatelange Arbeit zurückzuführen sei.
Diese Bühne war eine zu gute Gelegenheit für die Band Deep Purple, an den Brand des Casinos von Montreux, Gegenstand ihres mythischen Hits "Smoke on the Water", zu erinnern. "Sie haben das mit einer Rauch-auf-Wasser-Show gut hinbekommen. Einige Leute am anderen Ende der Stadt wählten gar besorgt den Notruf", sagte Jaton.
Ein weiterer Höhepunkt war das Konzert der amerikanischen Band Vulpeck, die zum ersten Mal in Montreux spielte und ihr einziges Konzert in Europa gab. Sie sorgten für Aufsehen, als sie einen ihrer Musiker unerwartet auf einem Balkon mit Blick auf den Marktplatz platzierten. Jaton lobte auch die "Präzision des Sounds des Duos Justice", das eine Show ablieferte, die man selten auf dem Festival zu sehen bekam. Die 26-jährige Raye lieferte eine hervorragende Gesangsleistung ab, mit Natürlichkeit und Authentizität: "Ein Pfeil mitten ins Herz", resümierte Jaton.
Zu den weiteren magischen Momenten zählte er das Konzert der 83-jährigen Dionne Warwick, die zum ersten Mal am MJF auftrat oder Nick Mason, der mehr als 50 Jahre nach seinem Auftritt mit Pink Floyd nach Montreux zurückkehrte. Die Begeisterung der Bevölkerung für die Seebühne ging weit über die Grenzen des Marktplatzes hinaus. Hunderte von Menschen genossen von der Straße oder den Balkonen in der Nachbarschaft sowie von Booten auf dem See aus einen Teilblick auf die Leinwand. Vor allem die ausverkauften Konzerte von Lenny Kravitz und Sting sorgten für viele Emotionen.
"Auch wenn eine Schätzung sehr schwierig ist, ist das ursprüngliche Ziel, nämlich eine ähnliche Besucherzahl wie im letzten Jahr - also 250.000 Festivalbesucher - zu kommen, erreicht worden", stellte Jaton zufrieden fest. Ein Besucherrekord wurde übrigens am Samstag, dem 13. Juli, mit einer beeindruckenden Menschenmenge auf den Uferpromenaden und auf der verkehrsberuhigten Straße aufgestellt.
Zudem versicherte der MJF-Direktor, dass das Budget von 30 Millionen Franken (rund 31 Mio. Euro) eingehalten werde. Die nächste Ausgabe wird vom 4. bis 19. Juli 2025 stattfinden. Die Arbeiten am Kongresszentrum sollen im Frühjahr 2026 abgeschlossen sein.
Kommentare