APA - Austria Presse Agentur

Mordprozess gegen "Hollywood Ripper" endet mit Schuldspruch

Ein als "Hollywood Ripper" bekannter mutmaßlicher Serienmörder ist in Kalifornien schuldig gesprochen worden. Zwölf Geschworene in Los Angeles befanden den 43-jährige Angeklagten Michael Gargiulo am Donnerstag wegen Mordes an zwei Frauen und wegen versuchten Mordes schuldig. Gargiulo hatte die Taten abgestritten. Kommende Woche will das Gericht über das Strafmaß beraten.

Er habe seine weiblichen Opfer äußerst brutal und kaltblütig umgebracht, hatte die Staatsanwaltschaft in dem seit Mai laufenden Verfahren erklärt. 2005 war eine 32-jährige Nachbarin Gargiulos bei einer nächtlichen Messerattacke in ihrer Wohnung getötet worden.

Außerdem wurde die 22-jährige Ashley Ellerin im Jahr 2001 in ihrem Haus mit 47 Messerstichen getötet aufgefunden. Ellerin war eine Bekannte des Schauspielers Ashton Kutcher (41, "Two and a Half Men"). Er war als Zeuge in dem Prozess aufgetreten. Ende Mai schilderte der Hollywood-Star, wie er im Februar 2001 Ellerin zu einer Verabredung abholen wollte, aber vergeblich an die Tür seiner Bekannten klopfte. Der damals 23-Jährige stand am Anfang seiner Fernsehkarriere.

Er sei spät dran gewesen und dachte sich, dass sie ohne ihn ausgegangen sei, sagte Kutcher. Er habe durch ein Fenster geschaut und rote Flecken auf dem Teppich entdeckt, die er für Rotwein gehalten habe, gab der Schauspieler an. Wenige Tage zuvor hätten sie dort eine Party gefeiert und so habe er sich nichts weiter dabei gedacht. Kutcher, der seit 2015 mit seiner Kollegin Mila Kunis verheiratet ist und mit ihr zwei Kinder hat, zählte zu den mehr als 200 Personen auf der Zeugenliste in dem Prozess.

Gargiulo, ein Installateur, war im Juni 2008 wenige Wochen nach einem Messerangriff auf eine 27 Jahre alte Nachbarin in Santa Monica festgenommen worden. Die Frau überlebte und sagte nun vor Gericht aus: Sie sei nachts aufgewacht, als ein Mann mit einem Messer auf sie einstach. Mit Hilfe von DNA-Spuren konnte der flüchtige Täter wenig später überführt werden.

Gargiulo habe die Morde immer abgestritten, machten seine Anwälte geltend. Den Angriff auf die Nachbarin in Santa Monica räumte die Verteidigung ein. Über ihren Mandanten sagten sie aber, er habe an einer psychischen Störung gelitten und könne sich nicht an den Vorfall erinnern.

In einem weiteren Prozess wird dem Beschuldigten die Ermordung einer 18-Jährigen in Chicago im US-Bundesstaat Illinois vorgeworfen. Der Fall geht auf das Jahr 1993 zurück. Die brutale Gewaltserie soll mit dem Mord an seiner jungen Nachbarin begonnen haben - Gargiulo war damals 17 Jahre alt.