Moskau wirft türkischem Militär Vertuschung in Idlib vor

Russland wirft türkischem Militär vor, Führung in Ankara zu täuschen
Das russische Militär hat türkischen Soldaten in der syrischen Provinz Idlib vorgeworfen, Falschinformationen zu verbreiten. Die Führung in Ankara werde so nicht über die wahre Lage rund um die Rebellenhochburg aufgeklärt, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in der Nacht auf Samstag mit. "Solche unverantwortlichen Aussagen tragen nur zur Eskalation der Situation bei."

Außerdem drohe die Gefahr "hastiger Entscheidungen", die nicht im Interesse Russlands und der Türkei seien. Konkret warf die russische Armee den türkischen Soldaten vor, falsche Angaben zu getöteten syrischen Streitkräften nach Angriffen der Türkei gemacht zu haben. Während Ankara in der Region islamistische Rebellen unterstützt, steht Moskau in dem Konflikt an der Seite des syrischen Machthabers Bashar al-Assad.

Russland hatte der Türkei zuletzt immer wieder vorgeworfen, zu wenig im Kampf gegen die Rebellen in der syrischen Region zu tun. Moskau beklagte einmal mehr einen andauernden Beschuss von bewohnten Ortschaften durch Rebellen. Solche Provokationen müssten eingestellt werden, forderte Russland. Es müsse eine friedliche Lösung geben.

An diesem Sonntag wollen sich der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein türkischer Kollege Mevlüt Cavusoglu bei der Sicherheitskonferenz in München über die Lage in Idlib austauschen. Nach jüngsten Angaben der Vereinten Nationen sind seit Anfang Dezember mehr als 800.000 Menschen aus der letzten großen syrischen Rebellenhochburg vertrieben worden.

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