APA - Austria Presse Agentur

Moskauer Skandal schadet Lega laut Umfrage politisch nicht

Die Affäre um mögliche russische Wahlkampfgelder für Italiens Lega scheint der Regierungspartei um Innenminister Matteo Salvini politisch nicht zu schaden. Laut einer am Samstag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts "Ipsos" würde die Lega bei Neuwahlen auf 35,9 Prozent der Stimmen kommen, das sind 2,6 Prozent mehr als bei einer Erhebung am 26. Juni.

Damit bestätigt sich die rechte Lega bei weitem als Italiens stärkste Einzelkraft vor der oppositionellen Demokratischen Partei (PD - Partito Democratico), die sich laut der von der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" am Samstag veröffentlichten Meinungsumfrage mit 21,6 Prozent begnügen muss. Die mit der Lega in Rom verbündete Fünf-Sterne-Bewegung schafft es laut Umfrage auf 17,4 Prozent, wie bei den EU-Parlamentswahlen am 26. Mai.

Auch die Popularität Salvinis ist wegen der Moskauer Affäre nicht zurückgegangen. Sie liegt laut der Umfrage bei 54 Prozent, das sind fünf Prozent mehr als bei einer ähnlichen Ende Juni durchgeführten "Ipsos"-Umfrage. Die Popularität von Premier Giuseppe Conte liegt bei 58 Prozent, jene von Vizepremier und Fünf-Sterne-Chef Luigi Di Maio bei 34 Prozent, ergab die "Ipsos"-Umfrage.

Die Mailänder Staatsanwälte nahmen unterdessen Ermittlungen wegen internationaler Korruption gegen den Bankexperten Francesco Vannucchi auf, dessen Wohnung nahe der toskanischen Stadt Livorno diese Woche durchsucht wurde. Geprüft wird das Material, das bei Vannucchi sowie bei den anderen beiden Verdächtigen Gianluca Meranda und Gianluca Savoini beschlagnahmt wurde.

Savoini ist Salvinis Ex-Pressesprecher. Alle drei Italiener sollen im vergangenen Oktober im Hotel Metropol in Moskau darüber diskutiert haben, wie Millionen Dollar aus Russland verdeckt an Salvinis Lega geschleust werden könnten. Die Mailänder Ermittler prüfen, ob dies wirklich geschehen ist.