APA - Austria Presse Agentur

Mutmaßlicher Christchurch-Attentäter wird Gericht vorgeführt

Mehr als drei Monate nach dem rassistisch motivierten Anschlag auf zwei Moscheen in Neuseeland wird der mutmaßliche Täter an diesem Freitag einem Gericht vorgeführt. Der Rechtsextremist aus Australien soll per Video aus einem Hochsicherheitsgefängnis zugeschaltet werden. Das Gericht sitzt in Christchurch, wo bei dem Angriff auf die beiden Moscheen Mitte März 51 Menschen getötet worden waren.

Dem 28 Jahre alten Brenton Tarrant droht deshalb lebenslange Haft. Für den Beginn des eigentlichen Prozesses gibt es noch keinen Termin. Die Staatsanwaltschaft wirft dem mutmaßlichen Täter 51-fachen Mord, 40-fachen Mordversuch sowie Terrorismus vor. Tarrant sitzt seit den Anschlägen in Neuseelands einzigem Hochsicherheitsgefängnis in Auckland etwa 1.000 Kilometer von Christchurch entfernt in Untersuchungshaft. Am Freitag geht es vor Gericht unter anderem um ein Gutachten zu seiner Schuldfähigkeit. In Neuseeland ist dies in solchen Fällen ein gängiges Verfahren.

Der Täter hatte große Teile der Tat mit einer Helmkamera über Facebook live ins Internet übertragen. Zuvor hatte er ein Pamphlet mit rechtsradikalen und rassistischen Parolen ins Internet gestellt und auch per Mail verschickt. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Anschläge einen terroristischen Hintergrund hatten. Inzwischen hat Neuseeland seine Waffengesetze verschärft.