APA - Austria Presse Agentur

Mutter und Sohn gaben Drogen an Jugendliche weiter

Ein 18-Jähriger und seine 46-jährige Mutter sollen im Bezirk Murau in der Obersteiermark zumindest zwei Jahre lang Drogen an teilweise erst Zwölfjährige weitergegeben haben.

Der arbeitslose Bursche galt laut Polizei als "zentrale Anlaufstelle" im Bezirk und übergab das Suchtgift offenbar bei Treffen und Partys an seinen beiden Wohnorten, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung. Er gestand zum Großteil, seine Mutter leugnete aber alles.

Seit Monaten waren die Ermittler dem Burschen auf der Spur. Ausgangspunkt war ein Hinweis, dem die Suchtmittelgruppe Murau nachging. Der Verdacht bestätigte sich. Der Bursche soll zumindest seit Februar 2020 diverse Drogen an Minderjährige weitergegeben haben. "Bei den Substanzen handelte es sich um THC-haltiges Marihuana, Speed, Ecstasy-Tabletten sowie LSD", hieß es seitens der Polizei.

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Im Laufe der Monate etablierten sich die beiden Privatadressen des Burschen als gezielte Treffpunkte von etwa 30 Kindern und Jugendlichen aus dem Bezirk. Sie sind im Alter von zwölf bis 18 Jahren und tauschten auch diverse Suchtmittel bei den Treffen miteinander aus. Die 46-jährige Mutter aus dem Bezirk Murtal, sie ist ebenfalls beschäftigungslos, hat bei den Treffen tatenlos zugesehen, so die Ermittler. Sie soll sogar selbst Drogen weitergegeben und konsumiert haben. Sie versorgte ihren Sohn, eine erst 16-Jährige und weitere Personen mit illegalen Substanzen.

Die Staatsanwaltschaft Leoben ließ am Dienstag sowohl den Wohnsitz von Mutter und Sohn sowie den zweiten Wohnsitz des Burschen durchsuchen. Dabei stellten Ermittler bei der Frau etwa zehn Gramm Marihuana sicher. Es wurden auch verschreibungspflichtige Medikamente, Suchtgift-Utensilien sowie Rückstände von chemischen Drogen gefunden.

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Polizisten nahmen die 46-Jährige vorläufig fest. Sie leugnete, Suchtmittel weitergegeben zu haben. Der 18-Jährige dagegen war überwiegend geständig. Beide werden angezeigt. Auch die ausgeforschten Konsumenten werden wegen des Verdachts nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt.

Wer unter einer Drogen- oder Alkoholabhängigkeit leidet, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits ein einzelnes Gespräch. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich rund um die Uhr kostenlos unter der Rufnummer 142 an die Telefonseelsorge wenden. Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt ÄrztInnen, Beratungsstellen oder Kliniken.

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