APA - Austria Presse Agentur

Nach Commerzialbank-Pleite Zivilrechtsprozess in Eisenstadt

Am Landesgericht Eisenstadt findet am kommenden Dienstag die erste Verhandlung in der Causa Commerzialbank Mattersburg statt. Es handelt sich um einen Zivilrechtsprozess gegen das Land Burgenland. Bei dem Termin werden die beiden Kläger und zwei Vertreter des Landes einvernommen, erklärte ein Gerichtssprecher gegenüber der APA.

Für das Verfahren wurden aufgrund der gleichlautenden Argumentation zwei Klagen zusammengefasst. In einem Fall geht es um rund 88.000 Euro, im zweiten um 426.000 Euro, erklärte Anwalt Ernst Brandl (Brandl & Talos). Er vertritt eine Sparerin und einen Sparer, die ihr Geld bei der Commerzialbank zu unterschiedlichen Zeitpunkten eingelegt hatten und durch die Bankenpleite im vergangenen Sommer zigtausende Euro verloren.

Brandl argumentiert, dass das Land Burgenland seine Pflichten als Revisionsverband "eklatant vernachlässigt" habe und daher haften müsse. Geladen sind zur Verhandlung als Zeugen auch zwei (Ex-)Spitzenbeamte des Landes, Engelbert Rauchbauer, ehemaliger Chef der Finanzabteilung, und ein Jurist. Ein Vergleich ist für Brandl jedenfalls "keine Option", wie er im Gespräch mit der APA meinte.

Der Zivilprozess ist medienöffentlich, zuständig ist aufgrund der Klagshöhe nicht das Bezirksgericht, sondern das Landesgericht Eisenstadt. Die Verhandlung beginnt um 9.00 Uhr und ist bis nachmittags anberaumt. Ein erster Termin für die Prozessvorbereitung hat Ende März stattgefunden.